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DOI: 10.1055/s-0033-1337618
Internationale Studienergebnisse
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Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Februar 2013 (online)

Chronische Rückenschmerzen – Therapie mit Spiegelbild
Spiegeltherapie kennt man bislang überwiegend zur Therapie bei Menschen mit CRPS (Complex Regional Pain Syndrome) oder mit Hemiparese. Ein Team australischer Wissenschaftler testete jetzt, welchen Effekt eine Therapie mit Spiegeln bei Menschen mit chronischen Rückenschmerzen hat - mit bemerkenswerten Ergebnissen.
Für ihre Studie rekrutierten die Forscher 25 Patienten, die seit mindestens sechs Monaten unter unspezifischen Rückenschmerzen und zum Zeitpunkt der Studie zumindest unter moderaten Schmerzen litten. Alle Patienten erhielten das gleiche Übungsprogramm mit aktiven Flex- und Extensionsübungen für die LWS. Dabei standen sie zwischen zwei Spiegeln, die so angeordnet waren, dass die Probanden ihren Rücken sehen konnten. Die Übungen führten die Teilnehmer jeweils zweimal durch: Einmal waren die Spiegel abgehängt, sodass der Blick auf den Rücken verdeckt war, einmal waren die Spiegel offen. Zwischen den beiden Sätzen legten sich die Teilnehmer für fünf Minuten auf eine Bank. In welchem der zwei Settings die Teilnehmer zuerst übten, entschied das Los. Jeweils nach dem Übungsprogramm bewerteten die Probanden die Stärke ihrer Schmerzen.
Es stellte sich heraus, dass die Schmerzintensität nach dem Üben mit freiem Blick auf den Rücken signifikant geringer war als nach dem Training ohne Sicht - egal, in welchem Setting die Teilnehmer begonnen hatten. Die Zeit, bis sich die Schmerzen verringert hatten, war mit Spiegelbild ebenfalls signifikant geringer. Nun diskutieren die Forscher, ob der Effekt eher neurophysiologisch oder psychologisch begründet ist.
josc