Laryngorhinootologie 2013; 92(04): 234-235
DOI: 10.1055/s-0033-1341492
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommentar der Schriftleitung

Editor’s Comment
G. Rettinger
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Publikationsdatum:
08. April 2013 (online)

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Prof. Dr. G. Rettinger

Liebe Leserinnen und Leser,

für den Verschluss von Defekten der Nasenscheidewand wird überwiegend die Brückenlappentechnik nach Schultz-Coulon verwendet. Diese ist für Defekte verschiedener Größen geeignet und spezielle Techniken für kleine Defekte [1] sind eigentlich nicht erforderlich. Allerdings stößt das Brückenlappen-Verfahren bei großen Perforationen, die bis nahe an den Nasenrücken reichen, ebenfalls an seine Grenzen, weshalb als ultima ratio Obturatoren empfohlen werden [2], die jedoch im Vergleich zur Operation deutliche Nachteile haben. In „Tipps und Tricks“ wird eine Modifikation durch Bildung eines dorsal gestielten „unteren Rotationslappens“ vorgeschlagen. In der „Übersicht“ wird die Übertragbarkeit radiologischer Befunde auf klinische Symptome anhand von Schluckstörungen durch Einengung am oberen Ösophagussphinkter thematisiert. Gerade dort muss das Zusammenspiel verschiedener Muskeln beim Schluckakt gut funktionieren [3] [4]. Ein dorsaler Schleimhautwulst kann zwar endoskopisch mit dem Laser gespalten werden [5], seine pathologische Relevanz ist jedoch nicht immer klar. Die Beiträge in „Der interessante Fall“ und „Gutachten + Recht“ beziehen sich auf eine tödlichen Blutung aus der Carotis interna im Rahmen einer Adenotomie und deren juristische Bewertung. Der medizinische Gutachter sieht die Ursache für die tragische Folge nicht in einer Gefäßanomalie, sondern in der Handhabung von Instrumenten zur Blutstillung im Nasenrachenraum. In der juristischen Bewertung werden die zivil- und strafrechtlichen Aspekte dargestellt, wobei im vorliegendem Fall ein besonderer Gesichtspunkt darin besteht, dass es auch bei Routineeingriffen wie bei der Adenotomie zu „Systemfehlern“ kommen kann. Besonders hinweisen möchte die Schriftleitung auf einen Leserbrief zur Begutachtung berufsbedingter Larynxkarzinome mit zugehöriger Stellungnahme des Autors. Im Anschluss an diese Kommentare finden Sie folgende „Originalarbeiten“:

 
  • Literatur

  • 1 Tastan E, Aydogan F, Aydin E, Can IH, Demirci M, Uzunkulaoglu H, Unlu I. Inferior turbinate composite graft for repair of nasal septal perfora­tion. Am J Rhinol Allergy 2012; 26: 237-242
  • 2 Al Kadah B, Tengg S, Deimann J, Schneider M, Schick B. Erfahrungen mit individuellen Obturatoren zur Behandlung von Septumperforationen. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 498-694
  • 3 Reiter R, Brosch S. Oropharyngeale Dysphagien – ein Update Teil 1: Physiologie, Pathologie und Diagnostik. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 224-227
  • 4 Reiter R, Brosch S. Oropharyngeale Dysphagien – ein Update Teil 2: Ätiologie und Therapie. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 291-299
  • 5 Ozgursoy OB, Salassa JR. Manofluorographic and functional outcomes after endoscopic laser cricopharyngeal myotomy for cricopharyngeal bar. Otolaryngol Head Neck Surg 2010; 142: 735-740
  • 6 Scotton W, Cobb R, Pang L, Nixon I, Joshi A, Jeannon JP, Oakley R, French G, Hemsley C, Simo R. Post-operative wound infection in salvage laryngectomy: does antibiotic prophylaxis have an impact?. Eur Arch Otorhinolaryngol 2012; 269: 2415-2422
  • 7 Gößler UR. Grundlagen und klinische Bedeutung der klassischen transzervikalen Chirurgie von Kopf-Hals-Tumoren – Teilresektion, Laryngektomie, Rekonstruktionstechniken, Rettungschirurgie. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 563-585
  • 8 Teymoortash A, Werner JA. Aktuelle Fortschritte in der Diagnostik und chirurgischen Therapie der Halslymphknotenmetastasen bei Kopf-Hals-Karzinomen. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: S102-S122
  • 9 Lindl M, Haderlein T, Gräßel E, Maier A, Ströbele A, Bohr C, Schuster M. Stimmbezogene und allgemeine gesundheitsbezogene Lebensqualität kehlkopfteilresezierter Patienten. Laryngo-Rhino-Otol 2012; 91: 494-499