JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2013; 02(02): 94
DOI: 10.1055/s-0033-1341658
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04 April 2013 (online)

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Vera Kalitzkus: Dein Tod, mein Leben. Warum wir Organspenden richtig finden und trotzdem davor zurückschrecken.

Im Jahr 2012 wurde das Transplantationsgesetz in Deutschland geändert. Die vorher geltende erweiterte Zustimmungslösung wurde durch die Entscheidungslösung ersetzt. Seit November 2012 werden alle Bundesbürger über 16 Jahre von ihrer jeweiligen Krankenkasse zu ihrer Bereitschaft zur Organspende befragt. Diese Befragung soll in Zukunft alle zwei Jahre wiederholt werden. Um uns hierzu eine eigene Meinung bilden zu können, benötigen wir neben der Abwägung von Sachinformationen auch die Auseinandersetzung mit den widersprüchlichen Gefühlen, die das Thema Organspende bei uns auslöst.

Vera Kalitzkus ist Ethnologin mit dem Schwerpunkt Medizinische Anthropologie. Mit ihrem Buch möchte sie einen kritischen Beitrag leisten zur gesellschaftlichen Debatte. Neben den erstaunlichen Leistungen der Transplantationsmedizin befasst sie sich auch mit den weniger bekannten „Nebenwirkungen“ wie Zweifel am Hirntodkonzept, dem schwierigen Abschied für die Angehörigen, dem Gefühl der Organempfänger, stets dankbar sein zu müssen, aber aufgrund der Anonymität der Spende keinen Adressaten für ihren Dank zu haben. Einer abschließenden Stellungnahme zur Organspende enthält sich die Autorin – diese müssen alle Leser für sich selbst entwickeln.

Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-518461143, EUR 8,50