physiopraxis 2013; 11(03): 22-26
DOI: 10.1055/s-0033-1342996
physiowissenschaft
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22 March 2013 (online)

Rückenschmerzen – Frühe Physiotherapie - weniger OPs und Soritzen

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Wer bei Rückenschmerzen innerhalb von 30 Tagen zum Physiotherapeuten geht, steigert seine Chancen, eine OP zu umgehen.

Kommen Patienten mit akuten Rückenschmerzen nicht erst innerhalb von 90 Tagen zum Physiotherapeuten, sondern innerhalb von 30, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie im folgenden Jahr LWS-Injektionen brauchen oder gar operiert werden müssen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Alfred Cellhorn aus Seattle, USA, und seiner Kollegen.

In ihrer Arbeit analysierten sie die Daten von 439.195 Patienten, die wegen akuter Rückenschmerzen zum Arzt gegangen waren. Die primären Outcome-Parameter waren die Anzahl der LWS-Operationen und -infiltrationen sowie die Anzahl der Arztbesuche im folgenden Jahr. Cellhorn und seine Kollegen verglichen diese Zahlen von Patienten, die spätestens 30 Tage nach ihrem Arztbesuch Physiotherapie erhielten, mit denen derjenigen, die erst nach bis zu 90 Tagen zum Therapeuten kamen.

Ihr Ergebnis: Patienten mit schnellem Termin benötigten im nachfolgenden Jahr weniger OPs, Infiltrationen und Arztbesuche. Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Allgemeinmediziner zwar die meisten Patienten mit akuten Rückenschmerzen sehen, aber Physiotherapie im Schnitt am seltensten verordnen. Die Autoren empfehlen daher, besonders Allgemeinmediziner für das Verordnen von Physiotherapie bei akuten Rückenschmerzen zu sensibilisieren.

Jose

Spine 2012; 37: 775-782