Zusammenfassung
Eisenmangel tritt häufig bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz auf und lässt sich
insbesondere mittels parenteraler Eisensupplementation ausgleichen. Durch frühzeitige Anwendung
können durch die Eisentherapie Erythropoese-stimulierenden Substanzen eingespart und eine Anämie
effektiv behandelt werden. Die Bewertung des Eisenstatus ist bei Patienten mit CKD erschwert. Die
Behandlung sollte nicht ausschließlich Zielwert-orientiert sein, sondern sich auch nach der
Therapiedauer und dem Therapieansprechen richten.
Die wesentlichen Sicherheitsaspekte bei parenteralen Eisenpräparaten beziehen sich auf ein
mögliches anaphylaktisches Potenzial und die potenzielle Induktion von oxidativem Stress durch die
Freisetzung von freiem Eisen. Dennoch kann die parenterale Eisentherapie bei Patienten mit CKD
zumeist sicher und nebenwirkungsfrei erfolgen. Hinsichtlich des Sicherheitsprofils der verfügbaren
Präparate ist aus der aktuellen Datenlage keine eindeutige Überlegenheit einzelner Präparate zu
erkennen. Dextran-haltige Eisenpräparate bilden hier eine Ausnahme, da sie aufgrund zwar seltener
aber schwerer Nebenwirkungen ein ungünstigeres Sicherheitsprofil zu haben scheinen. Eine
vergleichende Bewertung der Eisenpräparate der dritten Generation mit bisher verfügbaren Präparaten
ist aufgrund mangelnder Datenlage nicht möglich. Im Vergleich von Ferumoxytol mit Eisensucrose wurde
erstmalig ein Präparat der dritten Generation einem älteren Präparat direkt gegenübergestellt. Aus
diesen Daten, den Zulassungsstudien und den experimentellen Daten ergibt sich jedoch kein klarer
Hinweis auf eine Überlegenheit der neuen Präparate hinsichtlich des Sicherheitsaspektes.
Abstract
Iron deficiency often occurs in patients with chronic kidney disease and can be effectively
treated with parenteral supplementation of iron. In these patients, prompt application of iron
therapy can help to reduce the dependence of erythropoietin-stimulating agents and effectively treat
anemia. Correct evaluation of iron metabolism in CKD patients can be difficult. Duration of and
response to therapy should always be considered while planning parenteral supplementation of iron.
The main safety aspects of parenteral iron preparations relate to their possible anaphylactic
potential and the potential induction of oxidative stress due to the release of free iron. However,
parenteral iron supplementation is usually safe and without major side effects. Regarding current
data, none of the iron preparations is showing definitive superiority. Although uncommon, iron
preparations containing dextran can lead to severe side effects, therefore these preparations appear
to have an inferior safety profile. Due to limited data, a comparison of third-generation iron
preparations with previous preparations is not possible. Recently, for the first time, the third
generation iron preparation ferumoxytol has been directly compared to iron sucrose. From this data
and others, it remains unclear whether third generation iron preparations show safety-relevant
superiority.
Schlüsselwörter
Eisenmangel - chronische
Niereninsuffizienz - parenterale Eisentherapie
Keywords
iron deficiency - chronic kidney disease - parenteral iron therapy