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DOI: 10.1055/s-0033-1343276
Metakognitives Training bei Schizophrenie – theoretischer Hintergrund und praktische Implementierung


Im Verlauf der letzten Jahre haben sich die psychologische und die psychotherapeutische Forschung im Bereich der Schizophrenie stark weiterentwickelt. Wurde z. B. Wahn früher noch als nicht nachvollziehbar, also für den Außenstehenden in der Logik seines Entstehens nicht nachzuempfinden, aufgefasst, hat sich durch die verstärkte Betrachtung insbesondere der (neuro-)psychologischen Ätiologiekonzepte viel am therapeutischen Vorgehen geändert. Einen Aspekt dieser Entwicklungen, die sog. kognitiven Verzerrungen, womit ungünstige Informationsverarbeitungsprozesse gemeint sind, greift das Metakognitive Training für Patienten mit Schizophrenie auf und nutzt ihn für die Beeinflussung der psychotischen Symptomatik.
Das Training steht in der direkten Tradition kognitiv-verhaltenstherapeutischer Psychotherapie und nutzt zusätzlich Aspekte der Psychoedukation und des sozialen Kompetenztrainings, um den Patienten in einem 8 Sitzungen umfassenden, strukturierten Gruppentraining Wissen über die wichtigsten kognitiven Verzerrungen und Strategien zu ihrer Veränderung zu vermitteln. In einer freundlichen und humorvollen Atmosphäre werden die Patienten durch Informationen, Beispiele und Übungen dazu angeleitet, auf die besprochenen Denkfallen zu achten und mit ihnen umzugehen, um somit die Gefahr eines Rückfalls zu senken und ihre Lebensqualität zu erhöhen. Dabei erweisen sich die Effektstärken des MKT auch in randomisiert-kontrollierten Untersuchungen als im mittleren Bereich liegend. Das Training kann kostenlos bezogen werden über www.uke.de/mkt.
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juli 2013 (online)
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York