PSYCH up2date 2013; 7(04): 249-260
DOI: 10.1055/s-0033-1343292
Essstörungen, somatische Belastungsstörungen, Schlafstörungen und sexuelle Funktionsstörungen

Schlafapnoe

Klaus Junghanns
,
Robert Göder
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Kernaussagen

Es gibt 2 Formen von Schlafapnoe, die seltene zentrale und die häufigere obstruktive Schlafapnoe. Erstere kommt durch eine Störung der zentralen Atemregulation zustande, letztere durch ein Kollabieren der oberen Luftwege am Ende der Ausatmung. Eine Kombination von obstruktiver und zentraler Apnoe ist häufig. Betroffen sind v. a. adipöse Männer im mittleren Alter; im höheren Alter sind Frauen und Männer ähnlich häufig betroffen und das Gewicht spielt eine geringere Rolle. Eine obstruktive Schlafapnoe ist mit Hypertonus und kardiovaskulären Erkrankungen assoziiert. Für die Behandlungsbedürftigkeit ist neben der Ausprägung der Schlafapnoe besonders wichtig, ob eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit besteht.

Erste Maßnahmen sollten stets Gewichtsreduktion und der Verzicht auf Tabak und Alkohol sein. Das Vermeiden von Rückenlage oder das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper kann die Schlafapnoe verbessern. Nach eingehender Diagnostik mittels Polysomnografie in einem Schlaflabor ist die transnasale Sicherstellung eines kontinuierlichen positiven Druckes in den Atemwegen (CPAP) mittels Geräten und individueller Drucktitrierung das am häufigsten eingesetzte und meist erfolgreiche Verfahren. Hauptproblem ist die Compliance der Betroffenen, die durch einen guten Arzt-Patienten-Kontakt entscheidend positiv beeinflusst werden kann. Das Bestehen eines Schlafapnoesyndroms muss in der anästhesiologischen Operationsvorbereitung berücksichtigt werden.



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Publication Date:
02 July 2013 (online)

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