Aktuelle Ernährungsmedizin 2013; 38 - PP22
DOI: 10.1055/s-0033-1343695

Indikationen für den Einsatz konsistenzdefinierter Kostformen und deren Einfluss auf das Malnutritionsrisiko von geriatrischen Patienten

N Schweiger 1, S Maunz 2, E Pail 2
  • 1Studiengang Diätologie, Fachhochschule Joanneum, Nußbach
  • 2Fachhochschule Joanneum, Bad Gleichenberg, Österreich

Einleitung: Dysphagie bei älteren Menschen geht oft in Kombination mit vermindertem Appetit, Geschmacksstörung, Kaustörung und/oder schlecht sitzendem oder fehlendem Gebiss einher und kann somit leicht zu einer Malnutrition führen.

Malnutrition ist bei geriatrischen PatientInnen eine häufige Nebendiagnose. Neben den neurologischen Ursachen einer Dysphagie können Funktionsstörungen oder mechanische Obstruktionen der Speiseröhre zu einem erheblichen Schluckproblem führen und somit die Nährstoffversorgung behindern. Der Einsatz der optimalen Flüssigkeits- und Speisen-Konsistenz kann einen Einfluss auf den Ernährungszustand und die Lebensqualität unserer PatientInnen haben.

Ziele: Diese Arbeit geht besonders auf geriatrische Patienten mit Schluckstörungen ein und soll erforschen, ob der Einsatz der passenden konsistenzdefinierten Kostform einen Einfluss auf deren Malnutritionsrisiko hat.

Die Präsenz eines Diätologen sollte in allen Seniorenheimen und Einrichtungen, die für die Ernährung alter und/oder kranker Menschen zuständig sind, gegeben sein. Diätologen können bei der Risikominimierung von Malnutrition als unterstützende Kraft mit Fachwissen beistehen und sie wissen um die optimale Behandlung von Malnutrition.

Neben den gesundheitlichen Aspekten sind Geschmack, Optik und Speisenabwechslung wichtige Parameter zur Erhöhung oder zumindest Erhaltung der Lebensqualität betroffener Menschen.

Methoden: Für diese Arbeit wurde eine Literaturrecherche mit den Datenbanken PubMed und Medline sowie der elektronischen Zeitschriftendatenbank der FH Joanneum durchgeführt. Zusätzlich wurde in Bibliotheken nach entsprechenden Fachbüchern und Diplomarbeiten gesucht.

Resultate: Das Aspirationsrisiko von DysphagiepatientInnen steigt mit der Verringerung der Viskosität und der Erhöhung des Volumens eines Bolus. Mehr als drei Viertel der Aspirationspneumonie-PatientInnen sind malnutriert, was den Einsatz von konsistenzdefinierter Kost als sinnvolles Mittel zur Ernährungstherapie dysphagischer PatientInnen anbietet.

Schlussfolgerung: Eine ausführliche instrumentelle und klinische Diagnostik der Dysphagie sowie Adaptierung der ausgewählten Konsistenzform ist ausschlaggebend für die optimale Versorgung von Betroffenen. Dies sollte regelmäßig mit Logopäden und Ärzten durchgeführt werden, um dem Patienten eine bestmögliche Lebensqualität und Nährstoffversorgung gewährleisten zu können.

Interessenkonflikte: Keine