Aktuelle Ernährungsmedizin 2013; 38 - PP27
DOI: 10.1055/s-0033-1343700

Erfassung und Dokumentation des Ernährungsstatus nach bariatrischer Operation

J Lenhard 1, C Christoffel-Courtin 2, T Peters 3, M Gebhart 3, D Bärtschi 1, R Peterli 4
  • 1Ernährungsberatung, ST. CLARA SPITAL, Basel
  • 2Institut DiaMon, Ärztezentrum Täfernhof, Baden
  • 3Innere Medizin/Endokrinologie mit Ernährungszentrum
  • 4Bauchzentrum, ST. CLARA SPITAL, Basel, Schweiz

Einleitung: Bariatrische Operationen sind die wirksamste Behandlung schwerer Adipositas und ihrer Begleiterkrankungen. Eine gute Vorbereitung und Nachsorge dieser Patienten verbessert die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Therapie. Diese sollte möglichst standardisiert nach wissenschaftlichen Leitlinien erfolgen.

Ziele: Standardisierung der Nachkontrollen von bariatrischen Patienten, um eine optimale interdisziplinäre Betreuung sicherzustellen, sowie Mangelzustände zu vermeiden.

Methoden: Im Interdisziplinären Team wurde ein neues verbindliches Nachkontrollschema nach den aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien für bariatrische Patienten erarbeitet.

Dazu wurde ein bezüglich Zeitpunkt und Inhalt klar strukturierter Nachkontrollrhythmus aufgestellt.

Zudem wurde eine individuelle, elektronische Patientenakte kreiert, die alle relevanten medizinischen und ernährungsberaterischen Aspekte abdeckt und in der alle betreuenden Disziplinen gemeinsam dokumentieren.

Resultate:

  • Ein bezüglich Zeitpunkt und Inhalt klar definierter Nachkontrollrhythmus (Beratung, Sprechstunde, Laborkontrolle der Mikronährstoffe) wurde erarbeitet und im interdisziplinären Team verbindlich umgesetzt.

  • Erfassung und Dokumentation sämtlicher Ernährungsparameter und ärztlicher Befunde in der elektronischen Krankenakte (Anamnese, Bewegung, Ernährung, Arztbefund, Laborbefunde, Procedere)

  • Die Akte wird vom ganzen Team, d.h. Ernährungsberaterinnen, Ärzten, Med. Praxisassistentin eingesehen und bearbeitet. Berichte werden daraus direkt interdisziplinär erstellt und sind für alle einsehbar.

Schlussfolgerung: Durch eine exakte Aufgabenteilung und eine transparente Dokumentation kam es zu einer Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit und die einzelnen Disziplinen können ihre Ressourcen gezielter für die individuellen Bedürfnisse der Patienten einsetzen.

Durch eine frühzeitige (präoperative) Schulung, sowie engmaschige postoperative Nachkontrollen können Ernährungsfehler/-probleme vermieden oder frühzeitig erkannt werden. Dies ermöglicht den Aufbau eines geregelten, ausgewogenen Essverhaltens.

Grosse Patientenzufriedenheit und -adhärenz durch kurze Beratungsintervalle und klar strukturiertes Programm.

Interessenkonflikte: Keine