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DOI: 10.1055/s-0033-1344837
VAP-Präventionsbündel in Entwicklungsländern – Unterschiede zu uns?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. September 2013 (online)
Die Arbeit von Rosenthal reiht sich trotz methodischer Schwächen, insbesondere bei der Compliancebeobachtung jenseits der Händehygienecompliance, und den inherenten Problemen einer derartig großen Multicenterstudie in eine Reihe von Ergebnissen anderer Autoren ein, die die nachhaltige Effektivität von Infektionskontrollbündeln zur Reduktion der VAP-Rate zeigen. Dabei wird es immer schwieriger, die Bedeutung von Einzelmaßnahmen zu bewerten, zumal sehr unterschiedliche Ausgangslagen in einzelnen Einrichtungen vorgelegen haben mögen, die in der kumulativen Auswertung nicht mehr zu differenzieren sind. So erscheint beispielsweise die Compliance mit der Oberkörperhochlagerung bereits in der Vorherphase relativ hoch und es ist unklar, was z. B. unter „respiratorischer Therapie“ zu verstehen war. Insofern ist den Autoren zuzustimmen, wenn sie feststellen, dass die sorgfältige Analyse des Ist-Zustandes und die regelmäßige Schulung sowie das Feedback der Ergebnisse von Infektionssurveillance und Compliancebeobachtungen bei der Implementation von evidenzbasierten Präventionsbündeln essenzielle Komponenten sind und zwar unabhängig vom Standort der Intensivstation in einem Entwicklungs- oder Industrieland.