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DOI: 10.1055/s-0033-1346621
Quantitative dentale Mikro-CT zur Festlegung optimaler Schliffebenen
Ziele: Die histologische Darstellung von Knochen, der Hartsubstanz Schmelz und der Hartgewebe Dentin und Zement am nicht entkalkten Substrat erfolgt mit Säge-Schliff-Präparaten und ggf. Serienschnitten. Dieses Verfahren ist zerstörend, ca. 80% der Probe gehen verloren. Zur Optimierung der histologischen Aufarbeitung wird präoperativ eine nicht-destruktive Bildgebung benötigt, welche Zähne in multiplanarer Schnittbildgebung darzustellen vermag. Methode: Nach Dehydrierung und hyperbarer Einbettung in Technovit 7200 VLC wurden bei 130 kVp Röhrenspannung, 70 µA Röhrenstrom und einer 1 mm Aluminium-Filterung ein kariöser Zahn und zwei CaHAp-Phantome in isotroper Voxelgröße von 8,85 µm mittels Mikro-CT untersucht. Grauwertquantifizierungen von Schmelz, Dentin, Pulpa und kariöser Läsion (Nekrose und demineralisierte Zone) wurden durchgeführt. Anhand der untersuchten Phantome wurde der Mineralsalzgehalt quantifiziert. Mittels multiplanarer Rekonstruktionen (MPR) und der Schliffhistologie wurden das Ausmaß der kariösen Läsion sowie die Korrelation der Methoden ermittelt. Ergebnis: Schmelz vs. Dentin, Pulpa und kariöse Läsion (Nekrose) (p <0,05), Dentin vs. Pulpa und kariöse Läsion (p <0,01) sowie Pulpa vs. kariöse Läsion (p <0,01) sind anhand ihrer Grauwerte bzw. ihres Mineralsalzgehaltes sicher differenzierbar. Zwischen läsionsnaher Demineralisationszone und Dentin bestand kein signifikanter Unterschied. Die Mikro-CT wies zuverlässig die Kariesinfiltration der Zahnkompartimente sowie die reaktiven Veränderungen der Pulpahöhle (Bildung von Reizdentin) nach. Mittels MPR konnten Schliffebenen präzise im Bild zu Bild-Vergleich nachvollzogen werden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der quantitativen dentalen Mikro-CT zeigen, dass Dank hoher Ortsauflösung und kontrastreicher Darstellung Zahnkompartimente und kariöse Läsionen abgebildet, quantifiziert und von gesunder Zahnsubstanz differenziert werden können. Durch eine MPR-basierte Prädiktion lassen sich morphologische Details der Schliffebene im Vorfeld feststellen.
Korrespondierender Autor: Harth S
Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH, Standort Giessen, Justus-Liebig-Universität Giessen, Radiologie, Klinikstrasse 33, 35392 Giessen
E-Mail: Sebastian.Harth@radiol.med.uni-giessen.de
Mikro-CT - Karies - Zahnärztliche Radiologie - Zahnschliff