Z Gastroenterol 2013; 51 - A49
DOI: 10.1055/s-0033-1347424

Endoskopische Mukosaresektion: Erfahrungen der BHB Graz

L Reiter 1, G Reicht 1, A Holler 1, P Slawitsch 1, M Schumacher 1
  • 1Barmherzige Brüder Graz, Graz, Austria

Einführung: Endoskopische Mukosaresektion (EMR) ist ein minimalinvasives Verfahren zur Abtragung nicht gestielter gastrointestinaler Tumore der Mukosa.

Methodik: Retrospektive Analyse von 130 endoskopischen Mukosaresektionen bei 61 Patienten (Alter 46 – 85, m: w 39:32) in unserer Endoskopie. Einheit

Ergebnisse: Von Juli 2010 bis Dezember 2012 führten wir bei 61 Patienten 130 Polypektomien mittels EMR durch.

Bei 51 Patienten wurden 113 sessile bzw. flache Mukosaveränderungen in Kolon und Rektum gefunden und mittels EMR abgetragen. Von diesen lagen 47 (42%) im linken Kolon, 66 (58%) waren im rechten Kolon situiert. Die histopathologischen Befunde ergaben 2 (1,8%) hoch differenzierte neuroendokrine Tumore des Rektums und 5 (4,4%) Adenome mit Anteilen einer hochgradigen intraepithelialen Neoplasie (4 davon im Rektum und eines im rechten Kolon). Die übrigen 95 (84%) waren niedriggradige intaepitheliale Neoplasien in tubulären bzw. tubulo-villösen Adenomen. Von diesen lagen 63 (65%) im rechten Kolon, 33 (35%) im linken Kolon und Rektum. Insgesamt 11 (9,7%) serratierte Adenome wurden abgetragen, 3 (27,3%) davon im Rektum, die übrigen 8 (72,7%) im rechten Kolon. Nur eine Abtragung mittels EMR ergab einen hyperplastischen Polypen.

Die durchschnittliche Größe der Polypen lag bei 15,2 mm (3 bis 45 mm).

Bei 10 Patienten wurden 15 Neoplasien im Magen und 2 Läsionen im distalen Ösophagus mittels Kappen-Mukosektomie abgetragen. Bei 2 (13,3%) fanden sich hochdifferenzierte neuroendokrine Tumore des Magens und ebenso 2 (13,3%) Barrett Karzinome (pT-1a bzw. pT-1b).

Bisher liegen bei 36 (59%) Patienten Nachkontrollen vor. Lokalrezidive fanden sich bei 8 (22%) Patienten, von diesen konnten 7 neuerlich endoskopisch behandelt werden, ein Patient wurde Zökumpol reseziert.

An Komplikationen traten keine Perforationen auf und nur lediglich eine Blutung, welche endoskopisch gestillt werden konnte.

Schlussfolgerung: Unsere Rezidivrate lag mit 22,2% im internationalen Vergleich. Die Komplikationsrate war mit 1,6% sehr niedrig. EMR ist eine sichere und effektive Methode zur Abtragung flacher mukosaler Läsionen des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts.