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DOI: 10.1055/s-0033-1349775
Kopfschmerzen: Nennung der Phytotherapie in Leitlinien
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
07 January 2014 (online)
Chronische Kopfschmerzen werden neuerdings nach der International Headache Society in die folgenden 4 Kopfschmerzformen unterschieden:
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> chronische Migräne,
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> chronischer Kopfschmerz vom Spannungstyp,
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> Hemicrania continua
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> sowie neu aufgetretener Dauerkopfschmerz (new daily persistent headache).
Dementsprechend wurden die Leitlinien angepasst. Für die Akuttherapie werden neben einer Reihe von infrage kommenden nicht medikamentösen Verfahren klassische Analgetika oder nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) als wirksam empfohlen, ebenso Kombinationen von Analgetika oder NSAR mit Koffein.
Die Empfehlung für die externe Anwendung von Pfefferminzöl beim episodisch auftretenden Spannungskopfschmerz (dies fasst die sporadische und die häufig auftretende Form zusammen) wurden etwas abgeschwächt und nun lautet die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ([1]): »Es gibt Hinweise für die Wirksamkeit der lokalen (Schläfen/Nacken), großflächigen Applikation von Pfefferminzöl (Göbel et al. 1996).«
In der Schwangerschaft sollte »nicht-medikamentösen Maßnahmen (z.B. Pfeffer minz - öl)« (sic!) der Vorzug gegeben werden ([2]).
Beim chronischen Spannungskopfschmerz entspricht die Therapie der beim episodischen Spannungskopfschmerz und sie kann bis zu 10-mal pro Monat angewendet werden – also auch Pfefferminzöl.
Migräne
Bei der Migräne-Prophylaxe wird Pestwurz weiterhin genannt, aber nicht mehr als Mittel der 2. Wahl empfohlen: »Petadolex hat seine Wirksamkeit in 2 placebokontrollierten Studien belegt (Diener et al. 2004a; Lipton et al. 2004). In sehr seltenen Fällen kommt es zu schwerwiegenden Leberfunktionsstörungen. Die Substanz Pestwurzextrakt ist in Deutschland und Österreich nicht mehr als Arzneimittel erhältlich, jedoch als Nahrungszusatzstoff. Mutterkraut als CO2-Extrakt war ebenfalls in 2 Studien wirksam (Pfaffenrath et al. 2002, Diener et al. 2005). In dieser Form ist das Medikament allerdings in Deutschland kommerziell nicht erhältlich. Der Einsatz anderer Formen von Mutterkraut ist nicht untersucht und kann nicht empfohlen werden « ([3]).
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Bewertung
Es erscheint notwendig und sinnvoll, neue Studien zur innerlichen und äußerlichen Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln bei bestimmten Kopfschmerztypen durchzuführen, damit die Phytotherapeutika auch in den Fortschreibungen der Leitlinien weiterhin genannt bzw. neue Empfehlungen ausgesprochen werden können. Angesichts der Probleme bezüglich des medikamentös induzierten Kopfschmerzes ist es nachvollziehbar, dass die Neurologen recht offen für Phytotherapie sowie für nicht medikamentöse Maßnahmen zu sein scheinen.
Online
http://dx.doi.org/10.1055/s-0033-1349775
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Literatur
- 1 Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Hrsg. Therapie des episodischen und chronischen Kopfschmerzes vom Spannungstyp und anderer chronischer täglicher Kopfschmerzen. Stand September 2012. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-077l_S1_Spannungskopfschmerz_Therapie_2012.pdf
- 2 Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Behandlung der Migräne und idiopathischer Kopfschmerzsyndrome in der Schwangerschaft und Stillzeit. Stand: 1.3.2009. Nervenheilkunde 2009; 28: 896-906
- 3 Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Hrsg. Therapie der Migräne. Stand September 2012/Änderung am 21.3.2013. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-057l_S1_Migr%C3%A4ne_Therapie_2012.pdf