RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0033-1350697
Highlights heute Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. August 2013 (online)

zur Arbeit „Optimierung von Strom- und Beleuchtungsquelle des indirekten binokularen Brillenophthalmoskops nach Foerster“ – M. A. Leitritz, T. Oltrup, H. Umesh Babu, T. Bende, K. U. Bartz-Schmidt, M. H. Foerster, Tübingen und Berlin; Klin Monatsbl Augenheilkd 2013; 230: 825–828
Die Foerster-Brille, ein treuer Begleiter im augenärztlichen Berufsleben
Schon 2 Jahre bevor Dr. Michael Foerster 1982 in den Klinischen Monatsblättern die Arbeit mit dem Titel: „Über ein neues indirektes binokulares Brillenophthalmoskop“ publizierte, waren wir an der Universitäts-Augenklinik Erlangen bereits mit diesem neuen Kopfophthalmoskop in Berührung gekommen.
#
Als mein Lehrer, Prof. Dr. G. O. H. Naumann, 1980 mit seinen Oberärzten Prof. Dr. H. E. Völcker und Prof. Dr. K. W. Ruprecht von Tübingen nach Erlangen kam, hatte jeder von ihnen bereits einen Prototypen der in Tübingen entwickelten Foerster-Brille um den Hals hängen und war bei der Untersuchung am Bett mit eigenem Akkumulator in der Tasche und der Möglichkeit, binokular den Augenhintergrund zu spiegeln, aber auch binokular das vordere Augensegment zu beurteilen, apparativ überlegen. Das Wort vom „Tübinger Collier“, das man unbedingt haben müsse, machte die Runde.
Meine erste Foerster-Brille habe ich 1982 aus zweiter Hand erstanden. Mittlerweile haben mich 3 Foerster-Brillen bis zum heutigen Tage durch das Berufsleben begleitet.
Für die Plombenchirurgie bewährte es sich, noch zusätzliche Zeiss-Lupenbrillen in die Foerster-Brille einarbeiten zu lassen, was den intraoperativen Ablauf beschleunigte. Der Zeit- und personalintensive Wechsel zwischen „Helm auf – Helm ab“ fiel weg und das schnelle Umschalten von skleraler Plombenaufnähung auf Spiegeln der Lochsituation ist mit der Foerster-Brille höchst elegant möglich ([Abb. 1])


Bis zum heutigen Tage ist die Foerster-Brille ein robustes Untersuchungsinstrument, welches im täglichen Gebrauch auf Station, bei der Visite oder in der Sprechstunde sowie auch im OP seine Anwendung findet.
Für den reparaturbedingten Ausfall einer tagtäglich genützten Foerster-Brille und die damit verbundenen Einschränkungen hat es sich für mich bewährt, dass man in diesen Phasen auf das bereits ausrangierte, aber immer noch funktionstüchtige Vorgängermodell als „Reserve-Foerster-Brille“ zurückgreifen kann.
An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass eine intensive Beziehung zum Optiker entsteht, der gelegentlich Seitenbügel auswechseln muss oder ein gebrochenes Brillengestell erneuern, neue Gläser einsetzen oder Lupen platzieren muss. Der technische Teil der Foerster-Brille dagegen ist sehr widerstandsfähig.
Wenn man tagtäglich mit der gleichen Brille, die wie ein Maßanzug optimal auf einen selbst angepasst ist (Pupillardistanz, individuelle Gläserstärken, aufgeklebte Zeiss-Lupen), arbeitet, dann tritt ein Gewöhnungszustand an dieses Untersuchungsinstrument ein, der erst dann so richtig zum Tragen kommt, wenn man es nicht zur Verfügung hat.
Mit großer Freude publiziere ich als Schriftleiter der Klinischen Monatsblätter nun 31 Jahre nach der Erstpublikation die technische Optimierung von Strom- und Beleuchtungsquelle für dieses indirekte binokulare Brillenophthalmoskop und werde gleichzeitig versuchen, für die letzten 5 Berufsjahre möglichst schnell eines der neuen Modelle zu bekommen.
Bleibt zu hoffen, dass der einseitige Haltungsschaden, der durch das jahrelange Tragen des schweren Akkus in der Kitteltasche eingetreten ist, durch einen neuen, leichten Akku reversibel ist!
Prof. Dr. Gerhard K. Lang, Ulm
Bitte finden Sie diesen Highlight-Artikel auf S. 825.