veterinär spiegel 2013; 23(3): 121
DOI: 10.1055/s-0033-1350799
Nutztiere & Pferde
Editorial
Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart · New York

Tiermedizin darf kein Spielball der Politik sein!

Rainer Schneichel
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

eingereicht n.a.

akzeptiert n.a.

Publikationsdatum:
19. September 2013 (online)

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

vor der Sommerpause haben Deutschlands Politiker ein neues Gesetz verabschiedet, dessen Vorschriften unsere Betreuungstätigkeit und die landwirtschaftliche Tierhaltung in erheblichem Maße beeinflussen werden.

Eines der Hauptziele der 16. Novelle zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (AMG) ist die Minimierung des Einsatzes von Antibiotika in der Nutztierhaltung. Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner zeigte sich zufrieden. Sie bezeichnet das Gesetz als „großen Fortschritt für den gesundheitlichen Verbraucherschutz.“ Politiker anderer Parteien äußerten sich ähnlich positiv. Diese Stimmen kommen allerdings größtenteils von Personen, die keinen veterinärmedizinischen oder landwirtschaftlichen fachlichen Hintergrund haben. Vielmehr entwickeln sich die Themen „Nutztierhaltung und tierärztliche Bestandsbetreuung“ zunehmend zum Spielball der Politik.