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DOI: 10.1055/s-0033-1351368
Deutsche Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege
Mitteilungen für die MitgliederPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
24. Juli 2013 (online)
DFPP bringt sich in Stellung
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
eine Fachgesellschaft ist ein Zusammenschluss wissenschaftlich arbeitender oder interessierter Personen aus einem Fachgebiet. Ihre Mitglieder nehmen an politischen Entscheidungsfindungen – über Stellungnahmen oder über aktiven Einbezug durch die Politik – teil. Sie organisieren wissenschaftliche Jahrestagungen beziehungsweise Kongresse und treten als Herausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften im Sinne eines Organs der Fachgesellschaft auf. In der Satzung der DFPP e. V. haben wir als Zweck die Weiterentwicklung der Psychiatrischen Pflege, durch das Anstoßen und Begleiten von neuen Entwicklungen und psychiatrischer Pflegeforschung sowie die fachliche Vertretung Psychiatrischer Pflege in gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Gremien, verankert.
Am 25. April 2012 hat das Bundesministerium für Gesundheit eine Bekanntmachung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Ermittlung der wissenschaftlichen Fachgesellschaften veröffentlicht, denen vor bestimmten Entscheidungen des G-BA Gelegenheit für Stellungnahmen zu geben ist. Die Bekanntmachung richtete sich ausschließlich an die nicht in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) organisierten Fachgesellschaften. Als wissenschaftliche Fachgesellschaften gelten gemäß Verfahrensordnung des G-BA Vereinigungen, welche primär die Zielsetzung verfolgen, Wissen durch Forschung zu erweitern oder es durch Lehre weiterzugeben. Dies erfolgt unter anderem dadurch, dass ein geeigneter Nachweis zu den auf Dauer angelegten wissenschaftlichen Aktivitäten (zum Beispiel Tagungen, Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift als Organ der Gesellschaft) ausgewiesen wird. Die Aufnahme als wissenschaftliche Fachgesellschaft kann beim G-BA beantragt werden.
Vor diesem Hintergrund entschied sich der Vorstand der DFPP im Juli vergangenen Jahres dazu, eine Befragung seiner Mitglieder durchzuführen, ob die PSYCH.PFLEGE HEUTE (PPH) als Fachorgan gewonnen werden soll. Die Beteiligung an dieser schriftlichen Befragung lag bei knapp 70 Prozent. Die Zustimmung war überwältigend, 90 Prozent stimmten der Idee zu und waren auch bereit, dafür eine Beitragserhöhung mitzutragen. Die daraufhin eingeleiteten Vertragsverhandlungen verliefen positiv, sodass Sie mit diesem Heft bereits die zweite Ausgabe der PPH als Fachorgan der DFPP in Ihren Händen halten können.
Wir danken dem Thieme Verlag für das Zustandekommen der Kooperation und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Für die DFPP ist dies ein weiterer Schritt in Richtung Etablierung als „wissenschaftliche“ Fachgesellschaft, zumal ein Fachorgan die Mitgliedschaft attraktiver macht und als ein Informationsmedium genutzt werden kann.
Zudem richtet die DFPP nun gemeinsam mit der Bundesinitiative Ambulante Psychiatrische Pflege e. V. (BAPP) einen jährlichen wissenschaftlichen Kongress aus und sie ist an der Ausrichtung des Dreiländerkongresses in Bielefeld beteiligt, der alle drei Jahre dort stattfindet.
Inzwischen ist die DFPP auch an politischen Entscheidungsfindungen beteiligt, zum Beispiel erhielt sie eine Einladung des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums zum Thema Intensivbetreuung, zur Expertenanhörung der Zentralen Ethikkommission der Bundesärztekammer zum Thema Zwangsmaßnahmen, zur Teilnahme am Scoping Workshop „Versorgung bei psychischen Erkrankungen“ des AQUA-Instituts zur Entwicklung von Qualitätsindikatoren für ein Qualitätssicherungsverfahren zur „Versorgung bei psychischen Erkrankungen“.
Innerhalb kurzer Zeit konnte sich die DFPP in das fachliche und fachpolitische Spektrum gut einbringen und wird als Ansprechpartnerin wahrgenommen. Dank unserer Mitglieder.
Die DFPP ist der Vision verpflichtet, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Einschränkungen und ihre Bezugspersonen die erforderliche Hilfe und Begleitung erhalten, um ihren Lebensalltag selbstbestimmt zu gestalten. Alle Menschen sollen integriert im nicht-stigmatisierenden Umfeld sein, Wohlbefinden erfahren und sich in ihren persönlichen Hoffnungen und Zielen unterstützt fühlen. Pflegehandeln dient diesen Zielen wie auch der Prävention von psychischen Krankheiten und Krisen.