Z Gastroenterol 2013; 51 - K272
DOI: 10.1055/s-0033-1352912

OTSC-Anwendung bei manifester GI-Perforation: 30-Tagesmortalität, Hospitalisationsdauer (H) und Outcome nach endoskopisch erfolgreichem und nicht-erfolgreichem Perforationsverschluss

A Hagel 1, A Nägel 1, K Matzel 2, S Raithel 1, H Diebel 1, M Neurath 1, P Konturek 3, M Raithel 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Germany
  • 2Chirurgische Klinik Universität Erlangen, Erlangen, Germany
  • 3Medizinische Klinik Saalfeld, Saalfeld, Germany

Einleitung: Die Applikation des transmural wirksamen OTSC kann unter bestimmten Voraussetzungen bei schweren Blutungen, postoperativen Leckagen und Perforationen eine erfolgreiche endoskopische Therapie leisten.

Material und Methode: Bei 20 Pat mit manifester GI-Perforation wurde vor einer erforderlichen Notoperation nach Abstimmung mit der Chirurgie ein OTSC Verschluss versucht. Neben der Analyse der Erfolgsrate war es Ziel dieser Studie, die 30-Tagesmortalität, Outcome und Ko-Morbiditäten der Pat mit erfolgreichem endoskopischen Perforationsverschluss (O+, n = 13) zu vergleichen mit denen der Pat, wo eine OTSC Applikation nicht gelang (O–, n = 7).

Ergebnisse: Bei 13/20 Pat konnte ein erfolgreicher Perforationsverschluss erreicht werden (65,0%). In der O+ Gruppe betrug die mediane H 7 (5 – 9) T ohne Mortalität. 3/13 Pat dieser Gruppe (23,0%) hatten einen verlängerten Aufenthalt (30 T) aufgrund von 5 Begleiterkrankungen ohne OTSC Bezug. Die übrigen 10 Pat. der O+ Gruppe zeigten einen sign. kürzeren Aufenthalt von 7 (3,5 – 7,5) T. In der O+ Gruppe erhielten 6/13 (46,1%) eine ÖGD, 1/13 (7,6%) eine ERCP, während 1/13 (7,6%) zusätzlich ein protektives Stoma nach erfolgreichem Perforationsverschluss bekam.

Die H für die O– Gruppe war mit 14,5 (8 – 19,5) T doppelt so lange als in der O+ Gruppe (p = 0,07, aufgrund der 3 Pat mit multiplen Komorbiditäten in O+ Gruppe). In der O– Gruppe verstarb 1/7 Pat (14,2%) bei Unfähigkeit des OTSC Gewebe zu greifen und die anschließende Op konnte eine lethale septische Mediastinitis nicht verhindern. In der O– Gruppe erhielt nur 1 Pat (14,2%) eine ÖGD, aber 5/7 (71,4%) einen chirurgischen Eingriff.

Diskussion: Die OTSC Applikation kann bei eingetretener manifester Perforation bei 65% der Pat. erfolgreich angewandt werden, die Letalität & Op-Notwendigkeit wird dadurch deutlich gesenkt, der Aufenthalt aber nur dann signifikant verkürzt, wenn keine Komorbiditäten vorliegen.