RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0033-1352943
Bedeutung der ARFI-Elastografie für die Diagnose einer klinisch signifikanten portalen Hypertension – Prospektiver Vergleich mit dem Lebervenenverschlussdruck (HVPG) und der Leberhistologie
Hintergrund: Der Lebervenenverschlussdruck (HVPG) gilt als Goldstandard für die Diagnostik einer portalen Hypertension, bleibt jedoch eine invasive Methode. Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI) ist eine neue nicht-invasive Methode zur Quantifizierung von Leberfibrose. Das Ziel dieser prospektiven Studie lag darin zu überprüfen, ob ARFI eine klinisch signifikante portale Hypertension mit einer hohen diagnostischen Treffsicherheit detektiert. Zum Vergleich wurden die Leberhistologie und der HVPG herangezogen.
Methodik: Alle Patienten erhielten eine ARFI-Elastografie der Leber, eine HVPG-Messung und eine transjuguläre Leberbiopsie am selben Tag. Ein HVPG ≥10 mmHg wurde als klinisch signifikante portale Hypertension definiert. Die hämatologischen und biochemischen Laborparameter wurden zur Beurteilung der Leberfunktion herangezogen.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 45 Patienten (14 Frauen; mittl. Alter 50,4 ± 13 Jahren) mit unterschiedlichen chronischen Lebererkrankungen (10 × viral, 10 × toxisch, 8 × autoimmun, 3 × cholestatisch, 14 × andere) in die Studie eingeschlossen. Bei 26/45 (58%) Patienten wurde ein HVPG von ≥10 mmHg gemessen. Histologisch konnte bei 9/45 (20%) Patienten eine fortgeschrittene Fibrose und bei 19/45 (42%) Patienten eine Leberzirrhose diagnostiziert werden. Die ARFI-Elastografie der Leber korrelierte mit dem HVPG (r = 0,574; p < 0,0001), dem Leberfibrosegrad (r = 0,573; p < 0,0001) und der International Normalized Ratio (INR)(r = 0,56; p < 0,0001). Weiterhin gab es eine inverse Korrelation von ARFI mit der Thrombozytenzahl (r = –0,412, p = 0,005). Unter Verwendung des HVPG als Referenzmethode ergab die ROC-Analyse für ARFI zur Diagnose einer klinisch signifikanten portalen Hypertension einen AUC-Wert von 0.829 [0.699 – 0.960]. Bei einem ARFI-Schwellenwert von 2,50 m/s konnte eine klinisch signifikante portale Hypertension mit einer Sensitivität von 81% und einer Spezifität von 83% diagnostiziert werden.
Schlussfolgerung: Die Messung der Lebersteifigkeit mittels ARFI korreliert signifikant mit dem HVPG und der Leberhistologie. Daher ist ARFI eine gute und nicht-invasive Alternative zur Messung der klinisch signifikanten portalen Hypertension mit hoher diagnostischer Treffsicherheit.