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DOI: 10.1055/s-0033-1352988
Der besondere Fall Renale und pulmonale Metastasen beim papillären Mikrokarzinom der Schilddrüse
Einleitung: Das papilläre Mikrokarzinom ist ein langsam wachsender Tumor mit sehr geringem Metastasierungspotenzial. Die Hauptlokalisationen für Fernmetastasen sind die Lunge, Knochen und noch seltener Hirn, Leber, Ovarien und Haut.
Material und Methoden: Wir beschreiben einen Fall eines renal und pulmonal metastasierten papillären Mikrokarzinoms der Schilddrüse bei einer 74-jährigen Frau mit vorbekanntem MALT Lymphom und vor 10 Jahren abladierten Mammakarzinoms mit Lymphadenektomie rechts und anschließend 5 Jahre Tamoxifen-Therapie.
Ergebnisse: Eine Tumornephrektomie führte überraschend zur Diagnose einer Metastase eines papillären Schilddürsenkarzinoms. Im weiteren Staging zeigte sich neben einer wenig verdächtigen verkalkten Läsion im rechten Schilddrüsenlappen zusätzlich ein suspekter Rundherd im linken Oberlappen der Lunge. Es folgte die Thyreoidektomie unter kontinuierlichem Neuromonitoring, wobei sich die Diagnose bestätigte (pT1a pN0 L0 V0 R0 M(PUL, REN). Die immunhistochemischen Marker Thyroidaler Transkriptionsfaktor TTF-1, Zytokeratin 7 und Vimentin waren stark positiv, sodass ein Nierenzellkarzinom, eine Metastase eines Mammakarzinoms oder primären Bronchialkarzinoms ausgeschlossen war. Die anschließende Wedge-Resektion des Befundes im linken Oberlappen zeigte ebenfalls eine Metastase eines papillären Schilddrüsenkarzinoms. Als adjuvante Therapie folgte dann die Radiojod-Therapie mit 50 mCi Jod 131 für insgesamt vier Zyklen.
Die histologische Nachbefundung in einer Referenzpathologie bestätigte den Befund. Szintigraphisch ergab sich kein Hinweis einer weiteren Metastasierung oder einer ektopen Schilddrüse.
Gut ein Jahr nach dem ersten Eingriff ist die Patientin in einem sehr guten Allgemeinzustand und aktuell im 4. Zyklus der Radiojod-Therapie.
Schlussfolgerung: Dies ist ein Beispiel dafür, dass auch papilläre Mikrokarzinome trotz negativen Lymphknotenstatus (pN0) renal und pulmonal fernmetastasieren und potentiell kurativ behandelt werden können.