Aktuelle Dermatologie 2013; 39(08/09): 331
DOI: 10.1055/s-0033-1353589
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Contributor(s):
S. Hurlbeck
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Publication Date:
30 September 2013 (online)

Das Haar, insbesondere das Haupthaar, beeinflusst das Aussehen eines Menschen ganz wesentlich. Ein Haarausfall kann dabei ebenso schwer ins Gewicht fallen wie ein Zuviel an Haaren (z. B. Hypertrichose). Die Patienten suchen die hautärztliche Praxis dann häufig aufgrund einer psychosozialen Beeinträchtigung auf, aber auch schwerwiegende Krankheitsbilder können eine Rolle spielen.

Univ.-Prof. Dr. Raab hat hier ein Buch für die tägliche Praxis zusammengestellt. Auf 176 Seiten mit 125 Abbildungen und 27 Tabellen werden insgesamt 14 Kapitel, inklusive eines Kapitels über Haarausfall bei Tieren, bearbeitet. Es ist ein sehr umfassendes und verständlich geschriebenes Werk. In der Einleitung nimmt sich der Autor Zeit, die Bedeutung der Haare aus sozialen und biologischen Gesichtspunkten eingehend zu erläutern. Anschließend werden Grundlagen über die Anatomie und die normale Entwicklung vermittelt. In diesem Teil werden zudem exogene Einflüsse besprochen, die das normale Haarwachstum beeinflussen können (z. B. Dopingmittel oder psychoaktive Substanzen).

Die Haarpathologie wird in umschriebenen und diffusen Haarausfall unterteilt und zusätzlich werden Erkrankungen mit einer größeren medizinischen und sozioökonomischen Bedeutung in eigenen Kapiteln noch einmal näher beleuchtet. Dazu zählen die Alopecia areata, die androgenetische Alopezie, der Haarausfall bei Frauen, Haarveränderungen bei Kindern, Kopfschuppen, Hypertrichose und Hirsutismus. In Kapitel 12 und 13 wird die Epilation mit ihren vielen verschiedenen Anwendungen besprochen und reichhaltige Informationen über Haarpflege vermittelt.

Als Assistenzärztin in der Klinik hatte ich persönlich noch nicht so viele Kontaktpunkte mit Haarpathologie, jedoch hat mir das Lesen des Buches einen guten Gesamtüberblick über diese Thematik vermittelt. Als Nachschlagewerk für die schnelle Diagnose zum Teil ein bisschen zu ausführlich, auf der anderen Seite wird man durch die vielen Querverweise zur Abgrenzung von Differenzialdiagnosen immer wieder angeregt, seine Diagnose zu überdenken und ein klares Vorgehen für eine möglichst spezifische Diagnostik zu entwickeln. Aus meiner Sicht ein wertvolles Buch für die dermatologische Praxis!

Dr. Sylvia Hurlbeck, Wiesbaden