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DOI: 10.1055/s-0033-1355224
Internationale Studienergebnisse
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
16. September 2013 (online)
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Frühes Gehen deutet nicht auf hohe Intelligenz hin
Vielen Eltern ist bekannt, dass die kindliche Entwicklung und das Erreichen bestimmter Meilensteine individuell grundverschieden und selten vorhersehbar sind. Dennoch bestimmen des Öfteren Vorurteile die Erzählweise – z. B. über den Zeitpunkt der ersten Schritte von Kindern.
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Eine Forschergruppe Schweizer Kinderärzte um Oskar Jenni vom Universitätskinderspital in Zürich klärt nun auf, dass das Erreichen motorischer Meilensteine keinesfalls Hinweise auf das Intelligenzniveau der Kinder zu einem späteren Zeitpunkt gibt. Es scheint somit beinahe unwichtig, ob Kleinkinder bereits mit acht, neun oder erst mit 13 oder 14 Monaten allein gehen können.
Die Forscher untersuchten 119 gesunde Jungen und 103 gesunde Mädchen von der Geburt an: nach 1, 3, 6, 9, 12, 18 und 24 Monaten. Danach wurde jährlich untersucht. Ab dem 7. Lebensjahr führten die Kinder alle zwei bis drei Jahre Bewegungs- und Intelligenztests durch. Im Ergebnis zeigte sich, dass die Probanden im Alter zwischen etwa vier und 13 Monaten aufrecht sitzen und im Alter zwischen 8,5 und 20 Monaten, im Schnitt mit zwölf Monaten gehen können. Gefunden wurde allerdings kein Zusammenhang mit den Ergebnissen der Intelligenz und den kognitiven und motorischen Leistungen in der Entwicklung der Kinder.
Die Kinderärzte raten aufgrund dieser Ergebnisse den Eltern zu Gelassenheit im Umgang mit Spätentwicklern. Aber allzu lange sollte auch nicht gewartet werden, ab ca. 20 Monaten sollten kinderärztliche Abklärungen durchgeführt werden. jm
Acta Paediatr 2012; 13. Dezember 2012 (online first)