Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2014; 8(5): 299-314
DOI: 10.1055/s-0033-1358005
Unterer Gastrointestinaltrakt, Koloproktologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intestinale Stomata

Z. Hirche
,
S. Willis
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Oktober 2014 (online)

Die Anlage eines Stomas ist nicht selten der „Notausgang“ aus einer komplexen operativen Situation und gehört zu den Standardeingriffen in der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Es wird geschätzt, dass derzeit etwa 100 000 Menschen in Deutschland Stomaträger sind und etwa 26 000 Anlageeingriffe jährlich durchgeführt werden. Verständlicherweise ist die Anlage eines Stomas für die Patienten körperlich und psychisch belastend und nicht selten von Komplikationen begleitet. Denn mit der Stomaanlage assoziierte Erkrankungen oder Folgeeingriffe bei Komplikationen dürfen nicht unterschätzt werden. Die kumulative Komplikationsrate nach Stomaanlage liegt geschätzt bei 50 %. Sie wird wesentlich durch die Art des Stomas, die gewählte Lokalisation, die technisch korrekte Anlage und die spätere langfristige Versorgung beeinflusst. Dünn- und Dickdarmstomata werden als Weiterbildungseingriffe für Allgemein- und Viszeralchirurgen durchgeführt, weshalb Indikation, OP-Technik und das Management stomaassoziierter Komplikationen im Folgenden zusammengefasst werden.