Zahnmedizin up2date 2015; 9(3): 191
DOI: 10.1055/s-0033-1358142
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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R. Weiger
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Publication Date:
08 June 2015 (online)

Wichtig oder unwichtig? – Die Zahnmedizin wird immer komplexer und bietet mehr denn je ein breit gefächertes Spektrum. So verwundert es nicht, dass der Trend der Zeit unter anderem der Schwerpunktbildung und der Spezialisierung gehört. Die vielerorts angebotenen Curricula in den verschiedensten Disziplinen der Zahnmedizin erfreuen sich großer Beliebtheit – verständlich und nachvollziehbar, da man und frau mit der Entwicklung Schritt halten, sich mit der eigenen Praxis in einem zunehmend kompetitiven und auch schwierigeren Umfeld etablieren und positionieren sowie die Attraktivität des „Angebots“ für den Patienten erhöhen will. Ergo wird die ehedem begrenzte „freie“ Zeit für die Aufarbeitung der bevorzugten Themen und den Besuch der entsprechenden Curricula oder Fortbildungsveranstaltungen genutzt. Im Umkehrschluss werden sich andere zahnärztliche Themen bzw. Bereiche mehr und mehr am Rand – je nach Schwerpunktsetzung – wiederfinden, da sie aus dem Fokus des Einzelnen gerückt sind. Wenn man so will, lässt sich das im weiteren Sinn als eine Schattenseite der durchaus wünschenswerten Spezialisierung interpretieren. Besteht dann überhaupt noch Interesse an scheinbaren Randthemen oder fehlt letztendlich nur die Zeit, die möglichst zielgerichtet verwendet werden will?