ergopraxis 2013; 6(10): 41
DOI: 10.1055/s-0033-1358650
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Reingelesen – Wie Therapeuten sich selbst helfen

C. André

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Publication Date:
10 October 2013 (online)

 
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Der französische Psychiater und Psychotherapeut Christophe André landete mit seiner Idee auf der Bestsellerliste seines Landes: Er befragte befreundete Therapeuten nach ihren Geheimrezepten für die Seele – wie sie sich bei Ängsten, Depressionen, Sucht, Stress selbst behandelten und welche anerkannten Methoden ihnen geholfen haben. Das Ergebnis sind abwechslungsreiche Beiträge, in deren Vielfältigkeit die Stärke, aber auch Schwäche des Buchs liegen. Einerseits sprechen verschiedene Autoren verschiedene Leser an, andererseits geht der rote Faden so oft verloren, und die 26 Beiträge haben nicht alle dieselbe Qualität: Manche Therapeuten schreiben sehr persönlich, authentisch, teils auch langatmig, andere bleiben distanzierter. Man fragt sich zum Teil, worin denn ihre eigene Erfahrung besteht, denn sie beziehen sich in erster Linie auf das von ihnen bevorzugte Behandlungsverfahren. Der Schwerpunkt der erwähnten Verfahren liegt in der Systemischen und der Verhaltenstherapie. Weiterführende Literatur bietet der Anhang.

Ein schön zu lesendes Werk mit Anklängen an die Psychologie, Philosophie, Spiritualität und Kultur- und Neurowissenschaften. Es ist allen zu empfehlen, die im psychosozialen Bereich tätig sind, sich gerne von Erfahrungen anderer inspirieren lassen und persönlich weiterentwickeln wollen. Wer es praktischer mag, erhält Tipps für den Umgang mit Stressund Angstsituationen und findet Akzeptanz-, Entspannungs- und Atemübungen. Diese Tipps sind für den Eigengebrauch und für Klienten bestimmt.

Ruth Sander, Ergotherapeutin im Fachbereich Psychiatrie/Arbeitstherapie aus St. Pölten (Österreich)