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DOI: 10.1055/s-0033-1359896
Operative Medizin bei Wagner und Verdi
Operative medicine in Wagner and Verdi operasPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
16. Dezember 2013 (online)
Einleitung
Richard Wagner und Guiseppe Verdi wurden in diesem Jahr anlässlich ihres 200. Geburtstags besonders gewürdigt. In Verdis Opern spielen Ärzte eine gewisse Rolle, z. B. der Trunkenbold Dr. Cajus in Falstaff, der unbedarfte Dr. Grenvil aus La Traviata oder der namenlose Militärchirurg in der Macht des Schicksals. Dem Arzt und Lehrstuhlinhaber Procida setzt Verdi in der Sizilianischen Vesper ein musikalisches Denkmal. Im Gegensatz zu den anderen Kollegen spielt dieser auch musikalisch eine große Rolle.
Bei Wagner gibt es zwar Verwundungen, aber keine „richtigen“ Ärzte. Die vielen Beziehungs- und psychosozialen Probleme bedürften eher des Beistands von Psychotherapeuten und Verhaltensmedizinern mit Erfahrung in Paar- und Familientherapie. Man kann die einzigartige Musik Wagners auch sehr gut – und manchmal sogar besser – ohne Gesang genießen. So sagte von Bülow alias Loriot über Tristan und Isolde: „Die Oper ist der Gipfelpunkt bisheriger Tonkunst“ [1]. Ohne die schaurigen Erzählungen und schwülstigen Texte hätten wir aber weder bei Wagner noch bei Verdi Stoff für unser Thema.
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Literatur
- 1 von Bülow V. Loriots kleiner Opernführer. Zürich: Diogenes; 2008
- 2 Friedrich S. Wagner: Im Spiegel seiner Zeit. Frankfurt: Fischer; 2013
- 3 Füeßl H, Middeke M. Anamnese und klinische Untersuchung. 4. . Aufl. Stuttgart: Thieme; 2010
- 4 Goßmann HH. Von Mitleid und Empathie. Dtsch Med Wochenschr 2012; 137: 2689-2690
- 5 Koch R. Weitere Mittheilungen über das Tuberkulin. Dtsch Med Wochenschr 1891; 17: 1189-1192
- 6 Mutschler E. Arzneimittelwirkungen. Stuttgart: Wiss. Verlagsgesellschaft; 1986
- 7 Paul M. Der Tod des Dirigenten – kardiovaskuläre Todesfälle auf Orchesterpodium und Opernbühne. Dtsch Med Wochenschr 2012; 137: 2712-2714
- 8 Prizkau A. Berghain im Frankenland. FAZ Sonntagszeitung vom 04.08.2013, S. 45
- 9 Robertson JIS. Doctors in Opera: An Irrelevant Look at Operatic Medicine. Scottish Opera; 2012
- 10 Schwandt C. Verdi. Berlin: Insel Verlag; 2013
- 11 Shakespeare W. Hamlet. Stuttgart: Reclam; 2001
- 12 Shakespeare W. Macbeth. Stuttgart: Reclam; 2001
- 13 Shakespeare W. Othello. Stuttgart: Reclam; 2013
- 14 Thiery J, Seidel D. Ich behage mir nicht – Richard Wagner und seine Ärzte. Münch Med Wochenschr 1994; 136: 491-502
- 15 Thiery J. Für Weh‘ und Wunden Balsam hier; für böse Gifte Gegen-Gifte: Richard Wagner und die Medizin. . Vortrag 2013 in Bayreuth und an der Universität Heidelberg
- 16 Verdi G. Falstaff. Stuttgart: Reclam; 1981
- 17 Verdi G. Die Macht des Schicksals. Stuttgart: Reclam; 2005
- 18 Verdi G. La Traviata. Stuttgart: Reclam; 1966
- 19 Verdi G. Macbeth. Stuttgart: Reclam; 1986
- 20 Wagner R (Autor), Gregor-Dellin M (Hrsg). Mein Leben. München: Goldmann Schott; 1983
- 21 Wagner R. Parsifal. Stuttgart: Reclam; 2005
- 22 Wagner R. Tristan und Isolde. Stuttgart: Reclam; 2003
- 23 Süddeutsche Zeitung vom 22. August 2013, S. R14