Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231(7): 743-746
DOI: 10.1055/s-0033-1360393
Offene Korrespondenz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Verhältnis von schweizerischer und deutscher Ophthalmologie in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)

The Relationships between Swiss and German Ophthalmology during the Period of National Socialism (1933–1945)
J. M. Rohrbach
Department für Augenheilkunde, Forschungsbereich Geschichte der , Augenheilkunde/Ophthalmopathologisches Labor, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
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Publication Date:
08 April 2014 (online)

Die Augenheilkunde ist bezüglich der Aufarbeitung ihrer NS-Geschichte in den letzten 15 Jahren sehr weit vorangekommen und weiter als die meisten anderen medizinischen Fachdisziplinen [1], [2]. Unter die 2007 noch verbliebenen Forschungsdesiderate [1] wurden die Beziehungen der deutschen zur ausländischen und dabei insbesondere zur schweizerischen Augenheilkunde 1933–1945 eingereiht. Entsprechende Untersuchungsergebnisse sollen im Folgenden mitgeteilt werden, wobei sich der Autor absichtlich nur auf die „deutsche Sicht“ anhand inländischer Quellen zu beschränken gedenkt. Da die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) keine Unterlagen wie z. B. Protokolle von Vorstandssitzungen oder Briefwechsel aus der Zeit 1933–1945 mehr besitzt, ist die Quellenlage deutlich eingeschränkt. Die wesentlichste Grundlage der Untersuchungen stellten deshalb die Berichte der DOG von den Tagungen 1932 [3] (zur Beschreibung der Verhältnisse vor der NS-Machtübernahme), 1934 [4], 1936 [5], 1938 [6] und 1940 [7] und dabei insbesondere die Mitteilungen dar. Da von 1941 bis 1947 wegen des Weltkriegs keine DOG-Kongresse stattfanden und dementsprechend auch keine Berichte erschienen, gibt es über den Zeitraum 1941–1945 nur spärliche Informationen. Von „Graefes Archiv“ sowie den „Klinischen Monatsblättern“ wurden die Jahrgänge 1932–1945 durchgesehen.