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DOI: 10.1055/s-0033-1360833
HIV – Erkrankung und Symptome
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
12. Dezember 2013 (online)
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Zusammenfassung
Die Prognose HIV-infizierter Patienten hat sich seit der Einführung der antiretroviralen Therapie dramatisch verbessert. Bei optimaler Behandlung ist die Lebenserwartung normal. Eine Heilung ist aber weiterhin nicht in Sicht. Weltweit sind gerade in armen Ländern – mit eingeschränkter medizinischer Versorgung – viele Menschen betroffen. Im klinischen Umgang mit HIV-Patienten besteht häufig eine große Unsicherheit. Ziel dieser Übersicht ist es daher, das relevante Basiswissen über die Erkrankung zu vermitteln.
Kernaussagen
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HIV ist ein Retrovirus, das seit Anfang des 20. Jahrhunderts in der menschlichen Population zirkuliert. Es zerstört die CD4-Lymphozyten und damit das spezifische zelluläre Immunsystem.
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HIV wird hauptsächlich sexuell, aber auch perinatal, durch Blutprodukte und bei i. v. Drogenabusus übertragen.
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HIV hat sich weltweit ausgebreitet und trifft v. a. die armen Länder des südlichen Afrika. In Deutschland ist die Erkrankung vergleichsweise selten.
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Weltweit sind heterosexuelle und perinatale Infektionen am häufigsten. In den Industrieländern stellt die Gruppe der homosexuell aktiven Männer das größte Kollektiv dar.
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Mehrere Schritte in der Virusreplikation können medikamentös gehemmt werden.
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Opportunistische Erkrankungen nutzen die Schwäche des Immunsystems aus und sind maßgeblich für die Morbidität und Mortalität bei HIV verantwortlich. Die wichtigsten Infektionen sind
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die Pneumocystis-Pneumonie,
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Candidosen,
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CMV-Replikation und
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die zerebrale Toxoplasmose.
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Das Malignom-Risiko ist deutlich erhöht.
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Schwangerschaft und Geburt eines HIV-negativen Kindes sind unter einer antiretroviralen Therapie möglich.
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Präventionsarbeit ist auch weiterhin erforderlich, eine Impfung wird in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen.
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Literatur
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