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DOI: 10.1055/s-0033-1361392
Großes seröses Zystadenom des linken Ovars in der Schwangerschaft. Eine Kasuistik!
Ziel: Unterbauchtumore in der Schwangerschaft sind eher selten. Bei einem Zystadenom handelt es sich um einen gutartigen epithelialen zystenbildenden Ovarialtumor. Seröse Zystadenome betreffen in der Regel Frauen in der 4. und 5. Lebensdekade, kommen oft beidseitig vor und können zu einem sehr großen, das ganze Abdomen ausfüllenden Tumor heranwachsen.
Methodik: Eine 28-jährige I. Grav. 0 Para wurde in 40+1 SSW mit V.a. Aszites eingewiesen. Die Diagnostik gestaltete sich schwierig, freie Flüssigkeit im Douglas konnte ausgeschlossen werden. Die Patientin war subjektiv beschwerdefrei. 41+1 SSW Vakuumentbindung bei pathologischem CTG: Geburt eines männlichen eutrophen Neugeborenen (Gewicht 3520 g, Länge 52 cm, APGAR 5/8/9, pHNa 7,22). Am 2. postpartalen Tag kam es zur stetigen Zunahme des Bauchumfanges.
Ergebnis: Eine CT-Abdomen am 4. postpartalen Tag zeigte ausgeprägten abgekapselten Aszites. Es erfolgte die CT-gestützte Drainage, wobei sich insgesamt 7,5 l seröse Flüssigkeit entleerten. Eine MRT-Abdomen am 6. postpartalen Tag zeigte eine zystische Raumforderung im linken Mittel- und Unterbauch als weitgehend entleerten Sack, am ehesten vom linken Ovar ausgehend. Die Tumormarker lagen im Normbereich. Drei Monate postpartal wurde zur Abklärung des Befundes und bei erneuter Ovarialzyste links die laparoskopische Ovariektomie links durchgeführt.
Schlussfolgerung: Insgesamt ist die Diagnostik eines Ovarialtumors im 3. Trimenon deutlich erschwert. Erst postpartal konnte mit o.g. diagnostischen Maßnahmen die Verdachtsdiagnose eines großen Ovarialkystoms gestellt werden, welche nach abgeschlossenem Wochenbett laparoskopisch und histologisch gesichert werden konnte, wobei sich nebenbefundlich eine Endometriosezyste des linken Ovars zeigte.