physiopraxis 2013; 11(11/12): 3
DOI: 10.1055/s-0033-1363424
editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart - New York

Mitmischen und einmischen

Andrea Pötting

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Publication Date:
29 November 2013 (online)

_ In der letzten physiopraxis veröffentlichten wir einen Beitrag von Michael Austrup und Ursula Leonhardt zu der Frage, ob unsere Branche ohne oder besser mit Berufsverbänden ihre Zukunft gestaltet (physiopraxis 10/13, S. 8). Ich habe dazu eine klare Meinung: Es geht nur mit! Denn wir brauchen eine starke Stimme, die für uns spricht!

_ Sicher werden Sie keinen Verband finden, der alle Ihre Vorstellungen eins zu eins vertritt. So wie Sie vermutlich bei der Bundestagswahl auch keine Partei wählen konnten, deren Wahlprogramm Sie in allen Details zugestimmt haben. Doch genauso wie Nichtwählen eine Schwächung der Demokratie bedeutet, schwächt eine Nichtmitgliedschaft die physiotherapeutische Stimme in der Gesundheitspolitik.

_ Wer einem Verband beitritt, darf natürlich nicht aufhören, dessen Arbeit kritisch zu hinterfragen, sich einzumischen, auch mal Lob zu äußern, aufzuschreien und Alternativen anzusprechen. Doch ich bin überzeugt, dass dieses Einmischen aus den eigenen Reihen wesentlich mehr Effekt hat als beispielsweise anonymes Pauschalkritisieren im Internet.

_ Wir als unabhängige Redaktion haben den Vorteil, dass wir uns nicht auf einen der Verbände festlegen müssen und dessen Entscheidungen am Ende mittragen müssen. „Das ist einfach“, werden Sie jetzt sagen. Stimmt! Aber nur so können wir positive Vorstöße von allen Berufsverbänden loben und über negative Entwicklungen berichten. Seien Sie daher sicher, dass wir für Sie auch im kommenden Jahr wieder den Finger in offene Wunden legen werden. Doch auch Sie müssen sich trauen, Missstände in Ihrem Verband offen anzusprechen.

Vorweihnachtliche Grüße

Ihre

Andrea Pötting