Fallvorstellung
Ein 28-jähriger Patient wurde vom Hausarzt mit kardialer Belastungsdyspnoe (NYHA III) sowie thorakalem Druckgefühl überwiesen. Zudem bestand eine arterielle Hypertonie. Der Patient berichtete über chronischen Reizhusten mit weißlichem Auswurf. Drei Monate zuvor war er bei gleicher Symptomatik bereits mit der Verdachtsdiagnose einer Myokarditis hospitalisiert worden, wobei diese Diagnose aber nicht bestätigt oder lege artis ausgeschlossen werden konnte.
Klinisch zeigte sich ein normotoner (130 /80 mmHg) und normokarder Patient. Die Herz- und Lungenauskultation waren normal; es fiel aber ein positiver hepatojugulärer Reflux auf. Das Ruhe-EKG zeigte einen normokarden Sinusrhythmus mit linksanteriorem Hemiblock und Repolarisationsstörungen in den lateralen Ableitungen. Im Vergleich zur letzten Kontrolle vor 2 Monaten war der BNP-Wert erhöht (1180 ng/l). Die gegen Ende der vormaligen Hospitalisation normalisierte CK war erneut auf 243 U/l angestiegen. Das CRP zeigte Normalwerte und die Leukozyten waren leicht erhöht.
In der Echokardiografie war die systolische linksventrikuläre (LV) Funktion leicht eingeschränkt bei auffallender konzentrischer, septumbetonter Hypertrophie. Zudem präsentierte sich eine linksventrikuläre diastolische Dysfunktion mit restriktivem Füllungsmuster sowie eine leicht eingeschränkte Pumpfunktion auch rechtsventrikulär. Eine anamnestisch bekannte leichte bis mittelschwere Mitralinsuffizienz konnte als befundkonstant bestätigt werden. Der pulmonalarterielle Druck war leicht bis mittelgradig erhöht. In der Folge wurden eine Kardio-MRT zum Ausschluss einer strukturellen Herzerkrankung oder einer Myokarditis und eine Thorax-CT zum Ausschluss einer Lungenembolie durchgeführt.