Radiologie up2date 2014; 14(02): 163-176
DOI: 10.1055/s-0034-1365687
Abdominelle und gastrointestinale Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Möglichkeiten der Strahlenreduktion bei der CT des Körperstamms

Options for radiation dose reduction in CT
A. Euler
,
Z. Szücs-Farkas
,
S. Schindera
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. Juni 2014 (online)

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Zusammenfassung

Der Einsatz der Computertomografie (CT) als bildgebendes Verfahren in der medizinischen Diagnostik hat in den vergangenen 10 Jahren massiv zugenommen. Einer der Hauptgründe dafür ist die technische Weiterentwicklung der CT-Scanner, die zu einer Ausweitung der klinischen Indikationen führte. Damit verbunden erhöht sich nicht nur der diagnostische Nutzen sondern auch die gesamthafte Strahlendosis für die Patientenpopulation. Um diesem Anstieg der Patientendosis entgegenzuwirken, sind verschiedene Optimierungsmaßnahmen erforderlich. Es ist die Pflicht des Radiologen und der MTRA, die CT verantwortungsvoll, d. h. im Sinne des ALARA-Prinzips („as low as reasonably achievable“), einzusetzen. Die in diesem Artikel vorgestellten Möglichkeiten zur CT-Strahlenreduktion sollen helfen, das gewünschte Ziel der Dosiseinsparung effizient zu erreichen.

Abstract

The use of a computed tomography (CT) scan for the diagnostic workup of various diseases has increased tremendously within the last 10 years. One major cause of this development is related to the technical advances of the CT scanners, resulting in a growing number of clinical CT indications. Besides the diagnostic benefit for the patient population, the overall radiation exposure to the patient has increased. Thus, to slow down the increase in radiation exposure, methods for dose optimization are necessary. Radiologists and technicians are liable for a responsible utilization of the CT scan, which goes along with the ALARA principle („as low as reasonably achievable“). In the present article, we present various practicable strategies for a dose optimization.

Kernaussagen
  • Die rasante technische Weiterentwicklung der CT ist eine der Hauptursachen für die stetig steigenden CT-Untersuchungszahlen in den Industrienationen. Hieraus resultiert ein Anstieg der Strahlenexposition für die Bevölkerung.

  • Ein sachgerechter und verantwortungsvoller Einsatz der CT ist absolut notwendig und zwingt Radiologen und MTRA, dosisoptimiert im Sinne des ALARA-Prinzips („as low as reasonably achievable“) zu arbeiten.

  • Aufgrund aktueller Studienergebnisse zum CT-Krebsrisiko steht das radiologische Fachpersonal mehr denn je in der Pflicht, den klinischen Nutzen einer CT-Untersuchung gegen die potenziellen Risiken einer Strahlenexposition abzuwägen.

  • Die adäquate Zentrierung des Patienten mithilfe eines Linienlasers im Isozentrum der CT-Gantry hat direkte Auswirkungen auf die Strahlendosis und Bildqualität.

  • Die Begrenzung der Scanlänge ist eine sehr effektive Strategie zur Dosisreduktion, da sie direkten Einfluss auf das Dosislängenprodukt hat.

  • Eine sachgerechte Anwendung der automatischen Röhrenstrommodulation ist notwendig, um die Strahlendosis zu minimieren. Hiervon profitieren vor allem schlanke und normgewichtige Patienten; bei adipösen Patienten kann die Dosis demgegenüber sogar erhöht sein.

  • Der Einsatz einer niedrigen Röhrenspannung (100 oder 80 kV) ist insbesondere für die CT-Angiografie zur Reduktion der Strahlendosis zu empfehlen.

  • Eine Dosismanagement-Software dient zur vollautomatischen sowie systematischen Analyse von CT-Dosen und kann durch Benchmarking im Rahmen eines Dosisregisters zur Reduktion von CT-Strahlendosen führen.