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DOI: 10.1055/s-0034-1367809
Mediastinale Lymphadenitis als seltene Komplikation nach transösophagealer Lymphknotenpunktion
Einleitung: Wir berichten über eine bisher nicht beschriebene Komplikation nach endosonographischer transösophagealer Lymphknotendirektpunktion (EUS-FNA) bei einer Patientin mit neu diagnostizierter Sarkoidose.
Anamnese: Wegen eines persistierenden Reizhustens Durchführung eines CT-Thorax mit Nachweis mediastinaler Lymphknotenschwellungen.
Bronchoskopie: BAL-Differentialzytologie normal, Schleimhaut-PE: keine Granulome, TBB Segment 8 rechts: winziges epitheloidzelliges Granulom.
Endosonografie: (Gerät: BEF-708FA, Biopsienadel: Echo-19) Nachweis von multiplen Lymphknoten in der LK-Gruppe 7 und 4 links. Wegen ausgeprägter elastischer Gewebeeigenschaften kann nur wenig Material gewonnen werden.
Histologie: Azelluläre kollagene Nekrose, gequetschte lymphoretikuläre Fragmente mit einzelnen Histiozyten. Anthrakose.
Verlauf: Nach endosonographischer Punktion anhaltenden thorakalen Schmerzen. Radiologisch Ausschluss eines Pneumothorax. Nach 2 Wochen erneut stationäre Aufnahme. Im CT-Thorax jetzt „dringender Verdacht auf einen eingeschmolzenen Prozess infrakarinal“. Keine Mediastinitis. Besserung unter Antibiotika (Piperacillin/Tazobactam; Meronem) und Analgetika (Novaminsulfon, NSAR und Pethidin).
Diskussion: Endosonographische Untersuchungen mit Direktpunktion sind prinzipiell komplikationsarm. Die Entwicklung einer Lymphadenitis nach erfolgter Lymphknotenbiopsie wurde bisher kasuistisch nur bei tumorbefallenen Lymphknoten beschrieben.
Schlussfolgerung: Bei anhaltenden thorakalen Schmerzen nach EUS-FNA sollte die Entwicklung einer Lymphadenitis differentialdiagnostische Beachtung finden.