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DOI: 10.1055/s-0034-1367819
Transbronchiale Kryobiopsie und offene Lungenbiopsie bei interstitiellen Lungenerkrankungen: Vergleich zweier Verfahren
Einleitung:
Die transbronchiale Kryobiopsie (TCB) erlaubt die Entnahme repräsentativer pulmonaler Proben. Bislang ist noch nicht geklärt, ob die TCB auch eine verlässliche Methode für die Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen (ILD) ist. Aktuell stellt hier die offene Lungenbiopsie (OLB) den Goldstandard dar.
Methoden:
Wir untersuchten in einer retrospektiven Analyse die Daten von 32 ILD-Patienten, die alle einer TCB zugeführt wurden. 8 dieser Patienten erhielten anschließend eine OLB. Die pathologischen Ergebnisse beider Methoden wurden in Verbindung mit klinischen Angaben und radiologischen Mustern beurteilt. Die pathologische Bewertung fand durch zwei unabhängige Pathologen statt.
Ergebnisse:
In den meisten Fällen konnten die pathologischen Muster aus der TCB mit einer hohen diagnostischen Sicherheit (entsprechend ≥70%) bestimmt werden (Rater A: 25/32, Rater B: 22/32).
Die Gesamt-Übereinstimmung der Beurteilung beider Pathologen war mit einem Kappa-Wert von 0,80 (0,70 – 0,90, 95% Konfidenzintervall) hoch.
Die offene Lungenbiopsie nach der TCB wurde in 8 Fällen als notwendig erachtet. Die nachfolgenden Ergebnisse der OLB zeigten wiederum in 6 der 8 Fälle eine hohe Übereinstimmung mit den vorangegangenen TCB-Ergebnissen.
Schlussfolgerung:
Mittels TCB können Proben erhalten werden, die in den meisten Fällen durch unabhängige Bewerter mit hoher Verlässlichkeit relevant zur ILD-Diagnostik beitragen. Zudem zeichnet sich eine gute Übereinstimmung mit den Ergebnissen ab, die sich aus der OLB ergeben. Damit stellt die TCB bei Patienten mit einer unklaren ILD eine wertvolle Methode dar, insbesondere wenn eine OLB nicht möglich ist.