Pneumologie 2014; 68 - P433
DOI: 10.1055/s-0034-1368050

Schnelle Bronchodilatation mit Glycopyrronium einmal täglich: die Bedeutung einer optimierten Lungenfunktion am Morgen

O Kornmann 1, C Mailänder 2, N Roche 3, T Overend 4, P Goyal 5, H Chen 6, D Banerji 6
  • 1IKF Pneumologie GmbH & Co. KG Institut für Klinische Forschung Pneumologie – Clinical Research Centre Respiratory Medicine
  • 2Novartis Pharma GmbH
  • 3Université Paris Descartes, Ap-Hp Pneumologie Et Réanimation
  • 4Novartis Pharmaceuticals UK Limited
  • 5Novartis Pharma AG
  • 6Primary Care, Novartis Pharmaceuticals Corporation, East Hanover, NJ, USA

Einleitung: Glycopyrronium (GLY; NVA237) ist ein einmal täglich (q.d.) anzuwendender, inhalativer, langwirksamer Muskarin-Antagonist mit schnellem Wirkeintritt für die Behandlung der Symptome von COPD-Patienten. Die stärkste Einschränkung durch die COPD erleben viele Patienten in den Morgenstunden1,2. Der Einsatz eines schnellwirksamen Arzneimittels am Morgen kann eine schnellere Linderung der Symptomatik bedeuten.

Methode: Die Daten aus zwei klinischen Studien (GLOW1 + 2) wurden zusammengefasst und analysiert, um die Wirksamkeit von GLY 50 µg q.d. vs. Placebo (PBO) und open-label Tiotropium (TIO) 18 µg q.d. über 26 (GLOW1) bzw. 52 Wo (GLOW2) bei Pat. mit moderater bis schwerer COPD zu untersuchen. GLY und PBO wurden via Breezhaler®, TIO via Handihaler® morgens verabreicht. Dargestellt sind die Gesamtergebnisse der FEV1-Daten 5 und 30 min nach Dosisgabe an Tag 1 und FEV1-AUC0 – 4h an Tag 1, Wo 26 und 52.

Ergebnisse: In die Gesamtanalyse gingen 1888 randomisierte Patienten ein, 98,2% davon analysiert (GLY = 1059, TIO = 267, PBO = 528). GLY erhöhte signifikant die FEV1-und FEV1-AUC0 – 4h an fast allen Zeitpunkten (Tabelle).

*p < 0,001

Behandlungsunterschiede (LSM, SE) in ml

GLY-PBO

GLY-TIO

TIO-PBO

FEV1 Tag 1

nach 5 min

90 (5,9)*

43 (8)*

47 (8,7)*

nach 30 min

171 (8,3)*

58 (11,3)*

113 (12,3)*

FEV1 AUC0 – 4h

Tag 1

194 (6,8)*

55 (9,4)*

139 (10,1)*

Woche 26

190 (12,6)*

55 (17,2)*

134 (18,7)*

Woche 52 (GLOW2)

165 (19,8)*

15 (19,4)

151 (22,7)*

Schlussfolgerung: GLY q.d. morgens verabreicht zeigte einen signifikant schnelleren Wirkeintritt verglichen mit PBO und TIO an Tag 1. GLY zeigte eine statistisch signifikant bessere FEV1-AUC0 – 4h verglichen mit PBO und TIO bei allen gemessenen Zeitpunkten bis auf Wo 52 für GLY vs. TIO. Diese Ergebnisse können klinisch bedeutsam sein für eine schnelle Linderung der morgendlichen Symptomatik und damit eine verbesserte Behandlungstreue bei Patienten mit COPD.

Referenz:

1. Patridge MR et al. Curr Med Opin. 2009; 25(8):2043 – 8

2. Kessler R et al. Eur Respir J. 2011; 37(2):264 – 72