Zusammenfassung
In einer Querschnittstudie wurde untersucht, ob und in welchem Ausmaß soziale Ungleichheiten die Ausprägung von Resilienz und psychischer Belastung bei Erwachsenen beeinflussen. Bei N=4 142 Erwachsenen erfolgte die Konstruktion eines vertikalen Schichtindex (Einteilung: Schulabschluss, Berufsstatus, Haushaltseinkommen) und eine Altersgruppeneinteilung (≥ 25 Jahre). Eine multivariate Varianzanalyse (MANOVA) zeigte einen geschlechts-, schicht- und altersspezifischen Einfluss auf die Resilienzausprägung (RS-11) und die psychische Belastung: Depressivität (PHQ-2), Ängstlichkeit (GAD-7), Lebenszufriedenheit (FLZM). Im Gegensatz zum überwiegend kontinuierlichen Einfluss der Schichteinflüsse bei Frauen über alle Altersgruppen hinweg, zeigte sich bei Männern in höheren Altersgruppen (≥ 65 Jahre) kein signifikanter Schichteffekt. Für beide Geschlechter weist die soziale Unterschicht die niedrigste Resilienzausprägung auf. Die Ergebnisse deuten auf die Notwendigkeit eines differenzierten Förderbedarfs auch in Hinblick auf Prävention hin.
Abstract
In a cross-sectional study the influence of social inequality on resilience and psychological distress was investigated in a sample of N=4 142 adults. A social stratum was created, including education, financial income and job-status, as well as age (≥ 25 years). Multivariate analysis of variance (MANOVA) showed influences of gender, social status and age on resilience (RS-11) and psychological distress: depression (PHQ-2), anxiety (GAD-7), life satisfaction (FLZM). In contrast to the most continuous influence of the social background in women across any age-group, older males (≥ 65 years) were not affected by their social background. In both sexes members of the social underclass had the lowest resilience. The results indicate the need for specific intervention as to prevention.
Schlüsselwörter
Resilienz - soziale Ungleichheit - psychische Belastung - Ängstlichkeit - Depressivität
Keywords
resilience - social inequality - mental stress - anxiety - depression