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DOI: 10.1055/s-0034-1368931
Radiologie in der NS-Zeit – Teil 4 – Tuberkulosebekämpfung zwischen „Volksröntgenkataster“ und SS-Röntgensturmbann
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
01. April 2014 (online)
„Von Seiten der Reichsärzteführung ist in Zusammenarbeit mit der Deutschen Röntgengesellschaft seit etwa 2 Jahren an dem Plan einer intensiveren Nutzbarmachung des Röntgens im Dienste der Volksgesundheit gearbeitet worden“[1], berichtete 1938 der stellvertretende Reichsgesundheitsführer Dr. Kurt Blome. Ausdrücklich sprach Blome seinen Dank aus an den Vorstand der „Deutschen Röntgengesellschaft“ für die „bisherige Mitarbeit an den großen Fragen“[2], die auf dem Gebiet der Tuberkulosebekämpfung offenbar gut funktioniert hatte. Die gemeinsam entwickelte Strategie der umfassend angelegten Röntgenreihenuntersuchung soll bereits in der kurzen Frist von 2 Jahren erfolgreich zur Aufdeckung bisher unbekannter Infektionen geführt haben – ein Verdienst, den Blome ganz wesentlich dem technologischen Fortschritt zugute hielt. Die gemeinsame Arbeit von Röntgenologen wie Prof. Dr. Robert Janker[3] und der geräteherstellenden Industrie habe zu Entwicklung und Produktion einer „ausgezeichneten Kleinapparatur“ zur Durchführung der Röntgenreihenuntersuchung geführt ([Abb. 1]). Unzufrieden zeigte Blome sich lediglich mit der Preisgestaltung für diese Geräte, äußerte aber die Zuversicht, „daß die Grenze des Möglichen noch erreicht werden wird“.[4]