Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V24
DOI: 10.1055/s-0034-1374087

S3-Leitlinienempfehlungen: Refraktäre Atemnot bei Patienten mit einer Krebserkrankung

C Bausewein 1, ST Simon 2, V Geffe 2, DF Heigener 3, T Jehser 4, M Kloke 5, B Kranz-Opgen-Rhein 6, N Krumm 7, A von Leupoldt 8, C Loquai 9, W Nehls 10, B van Oorschot 11, S Riha 12, M Steins 13, M Thomas 13, B Wollenberg 14, A Pralong 2, R Voltz 2 H Magnussen 3, im Namen der Deutschen Leitliniengruppe S3-Palliativmedizin
  • 1Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland
  • 2Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • 3Pneumologisches Forschungsinstitut an der LungenClinic Grosshansdorf GmbH, Großhansdorf, Deutschland
  • 4Krankenhaus Havelhöhe, Berlin, Deutschland
  • 5Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
  • 6Marienhospital Aachen, Aachen, Deutschland
  • 7Klinik für Palliativmedizin, Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • 8KU Leuven, Leuven, Belgien
  • 9Hautklinik und Poliklinik Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • 10HELIOS Klinikum, Berlin, Deutschland
  • 11Interdisziplinäres Zentrum Palliativmedizin, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • 12Fachkrankenhaus Coswig, Coswig, Deutschland
  • 13Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • 14Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am UKSH, Lübeck, Deutschland

Ziel: Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin initiierte die Erstellung der S3-Leitlinie Palliativmedizin für Patienten mit einer Krebserkrankung. In diesem Rahmen wurden evidenzbasierte Empfehlungen zur Behandlung von refraktärer Atemnot erstellt.

Methodik: Auf der Basis von konsentierten Schlüsselfragen wurden systematische Recherchen von bestehenden Leitlinien und primären Studien durchgeführt. Nach Auswertung der eingeschlossenen Studien wurden gemeinsam mit der klinischen Erfahrung von Experten Schlüsselempfehlungen (SE) entwickelt. Die SE wurden in fünf Review- und Abstimmungsrunden im Rahmen eines Online-Delphi-Prozess und abschließenden Konsensuskonferenzen konsentiert (Konsens ≥75%). Die Entwicklung erfolgte im Rahmen des onkologischen Leitlinienprogramms.

Ergebnisse: Für das Symptom Atemnot wurden 20 SE entwickelt. Fünf SE zu Assessment (Expertenkonsens), neun evidenzbasierte Empfehlungen zur medikamentösen Therapie (Opioide (n = 3), Benzodiazepine (n = 2), Phenothiazine (n = 1), Antidepressiva (n = 1), Steroide (n = 2)) sowie 4 evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen zu nicht-pharmakologischen Maßnahmen. Zwei weitere konsensbasierte Empfehlungen wurden zur Thematik Atemnot in der Sterbephase entwickelt.

Fazit: Die evidenz- und konsensbasierte Leitlinie (Evidenzniveau S3) soll die Versorgung von Patienten mit einer Krebserkrankung bei Atemnot in Deutschland verbessern. Eine internationale Anpassung der Leitlinie ist geplant.

Das Projekt wird vom onkologischen Leitlinienprogramm (Registernummer 128 – 001OL) finanziert.