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DOI: 10.1055/s-0034-1374125
Prospektive klinische Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit tiergestützter Therapie (TGT) zur Verbesserung der Befindlichkeit von Palliativpatienten
Fragestellung: Obwohl es zahlreiche Untersuchungen zur Wirksamkeit tiergestützter Therapie (TGT) bei verschiedenen Störungsbildern (z.B. Autismus, Depression, Demenz, Schmerz) gibt, existiert bisher keine Studie zur Wirksamkeit tiergestützter Therapie im Palliativbereich. Die Wirksamkeit tiergestützter Therapie im Hinblick auf die Reduktion einer depressiven Symptomatik, bzw. einer Verbesserung der Befindlichkeit wurde jüngst durch 2 Meta-Analysen dokumentiert. Ziel unserer Studie war es, die Wirksamkeit von TGT mit Therapiebegleithundeteams als einer Intervention zur Verbesserung der Befindlichkeit und zur Reduktion des Schmerzerlebens bei Palliativpatienten zu evaluieren. Darüber hinaus sollten die möglichen positiven Auswirkungen tiergestützter Therapie auf physiologische Parameter (Blutdruck, Herzfrequenz) untersucht werden.
Methodik: 24 Palliativpatienten, die im Rahmen unseres palliativmedizinischen Konsiliardienstes mitbetreut wurden, haben an dieser prospektiven Studie teilgenommen. Bei den Patienten wurden jeweils vor einer Intervention und nach einer Intervention mit einem Therapiebegleithundeteam die Befindlichkeit mittels des multidimensionalen Befindlichkeitsfragebogens (MDBF) als Hauptzielparameter gemessen, sowie Schmerz (mit einer VAS-Skala 0 – 10), Puls und Blutdruck als Nebenzielparameter.
Ergebnis: Es ergab sich ein signifikant positives Ergebnis für den Hauptzielparameter MDBF Mttelwert (SD) vorher 35,8 (± 8,3) Punkte, nachher 49,0 (± 6,8) Punkte; p < 0,001. Auch die Nebenzielparameter verbesserten sich signifikant. Schmerz vor Intervention Mittelwert (SD) 4,0 (± 2,1) versus nach Intervention 1,5 (± 1,3); p < 0,001.
Schlussfolgerung: Tiergestützte Therapie mit Therapiebegleithunden hat sich in unserer prospektiven klinischen Studie als effektives Verfahren zur Befindlichkeitsverbesserung und Schmerzreduktion gezeigt. Wir halten weitere klinische Studien auf diesem Gebiet für sinnvoll, um diese Ergebnisse zu untermauern.