Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0034-1374350
Einsatz von Tieren auf Palliativstation und in stationären Hospizen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Fragestellung: Bereits seit den 60er-Jahren werden therapeutische Einsätze von Tieren dokumentiert. Wir haben eine Befragung aller Palliativstationen und stationären Hospize im deutschsprachigen Raum durchgeführt, inwieweit tiergestützte Therapie (TGT) zum Einsatz kommt.
Methodik: Angeschrieben wurden 389 Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Befragt wurden die Einrichtungen mittels eines 23 Fragen umfassenden Bogens mit auswählbaren Feldern, sowie mit frei zu beantwortenden Inhalten, der per E-Mail zugeschickt wurde. Alle Institutionen wurden nochmals per E-Mail erinnert und ggf. telefonisch kontaktiert. Speziell erfragt wurden u.a. in wieweit professionell, d.h. mit speziell dafür ausgebildeten Tieren gearbeitet wird, und welche Faktoren den Einsatz von TGT im klinischen Alltag verhindern.
Ergebnisse: Insgesamt beteiligten sich 257 Einrichtungen (66%) an der Umfrage. 192 (74,71%) der befragten Einrichtungen bieten den Kontakt zu Tieren an, davon arbeiten 53 Institutionen mit speziell ausgebildeten Tieren. Die weit überwiegende Mehrheit lässt die eigenen Tiere der Patienten in der Einrichtung zu. Die größte Gruppe bilden dabei Hunde, gefolgt von Katzen. 94% der Befragten schätzen den Einsatz von Tieren als erfolgreich oder sogar sehr erfolgreich ein. Als Hinderungsgründe für den Einsatz werden Hygienebedenken, Beschränkungen durch die Klinikleitung und fehlende Vorgaben für den Einsatz von Tieren genannt. Nur 7 Einrichtungen legen vor der Therapie individuelle Ziele fest und in lediglich 13 Einrichtungen werden der Einsatz und die erreichten Ziele dokumentiert.
Schlussfolgerung: Die überwiegende Mehrzahl der befragten Einrichtungen lässt Tiere in der Einrichtung zu. In aller Regel handelt es sich um eigene Tiere der Patienten oder unausgebildete Besuchstiere. Nur vereinzelte Einrichtungen arbeiten professionalisiert mit Tieren. Die Hinderungsgründe lassen sich weitüberwiegend auf einen Mangel an Information zurückführen.