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DOI: 10.1055/s-0034-1374362
Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care – Erste Ergebnisse von Fokusinterviews mit Pflegenden
Fragestellung: Wie gestalten Pflegende in Palliative Care Handlungssituationen? Wie beschreiben Pflegende in Palliative Care ihre pflegerische Tätigkeit? Was sind die Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care?
Methode: Leitfadengestützte, moderierte Gruppendiskussion. Orientiert am analytisch hermeneutischen Verfahren nach C. Olbrich, wonach Kompetenzen nicht direkt erfasst, jedoch aus den Dimensionen der Handlung abgeleitet werden können, wurden aus den Erzählungen von dreizehn Pflegenden Kompetenzen identifiziert und in das Kompetenzmodell von Olbrich eingeordnet.
Als Grundlage zur Identifikation von Kompetenzen benennt Olbrich vier empirisch gewonnene Kategorien: „Regelgeleitetes Handeln, Situativ-beurteilendes Handeln, Reflektierendes Handeln und Aktiv-ethisches Handeln. Pflegerische Kompetenz entwickelt sich nach Olbrich aufbauend auf diesen Handlungsdimensionen.
Ergebnisse: Durch die Arbeit mit Narrativa konnten die Teilnehmenden teilweise erstmals in Worte fassen, was für sie in der palliativen Pflege bedeutsam ist.
Vermehrte Häufigkeiten zeigen sich im Kompetenzbereich des reflektierenden und aktiv-ethischen Handelns. Der größte Anteil des Handelns der Pflegenden zeichnet sich durch ihre persönliche Haltung, durch ihre Ethik- und Werteorientierung und durch eine umfassende, individuelle Pflege aus. Dies zeigt sich in Beiträgen wie Bereitschaft entwickeln, gemeinsam an Grenzen zu gehen, Mut haben zu intervenieren, die Routine zu verändern und Anwaltschaft für den Patienten zu übernehmen.
Schlussfolgerungen: Die Reflexion der erforderlichen Kompetenzen zur Bewältigung einer Situation in der palliativen Pflege anhand des Kompetenzmodells von Olbrich ermöglicht den Blick auf die eigenen Fähigkeiten und Stärken, auf die Sinnhaftigkeit der pflegerischen Unterstützungsleistungen und auf den Stellenwert der pflegerischen Beiträge in Palliative Care.