Aus der Gutachtenpraxis: Perforation nach Septumplastik – ein Behandlungsfehler?

Einleitung

Septumperforationen nach sachgerecht durchgeführter Septumplastik treten heute nur selten auf. Dennoch machen Patienten immer wieder dem behandelnden Arzt einen Vorwurf, wenn es bei ihnen zu einer Perforation der Nasenscheidewand gekommen ist. Kleinere Septumperforationen machen in den meisten Fällen keine Beschwerden (Ausnahme: Septumpfeifen beim Atmen), größere werden aber meist durch eine vermehrte Borkenbildung und Nasenbluten bemerkt [1] [2]. Meist ist es dann der nachbehandelnde Arzt, der den Patienten über einen verbliebenen Defekt der Nasenscheidewand informiert. Wenn dieser dann gleichzeitig negative Bemerkungen über den Operateur macht, wenden sich die betroffenen Patienten häufig an eine Schlichtungsstelle, Behandlungsfehlerkommission oder an einen Anwalt für Medizinrecht und machen Rechtsansprüche geltend.

• Literatur

• 1 Ey W. Fehler und Gefahren bei operativer Behandlung anatomischer und funktioneller Veränderungen am vorderen Septum. Z Laryngol Rhinol 1969; 48: 38-43
• 2 Reiß M. Facharztwissen HNO-Heilkunde. Differenzierte Diagnostik und Therapie. Springer Verlag; 2009
• 3 Killian G. Die submucöse Fensterresektion der Nasenscheidewand. Fränkels Arch Laryngol 1904; 16: 362-372
• 4 Herrmann A. Gefahren bei Operationen nach Hals-, Ohr- und Gesicht und die Korrektur fehlerhafter Eingriffe. Springer Verlag; 1968
• 5 Cottle MH, Loring RM, Fischer GG, Gaynon JE. The maxillar – premaxillar approach to extensive nasale septum surgery. Arch Otolaryngol 1958; 68: 301
• 6 Theissing J, Rettinger G, Werner JA. HNO-Operationslehre. 4. Aufl. Thieme Verlag; 2005
• 7 Jaeger L. Patientenrechtegesetz. Kommentar zu §§ 630a – 630 h BGB. Verlag Versicherungswirtschaft GmbH Karlsruhe 2013