Kardiologie up2date 2014; 10(03): 211-221
DOI: 10.1055/s-0034-1378078
Diagnostische Verfahren und Bildgebung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Komplikationen bei der TEE – wie vermeiden?

Suzanne Fateh-Moghadam
,
Bernd Tomandl
,
Wolfgang Bocksch
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. Oktober 2014 (online)

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Abstract

TEE represents today a valuable and generally safe diagnostic tool for the diagnostic evaluation of structural heart disease and for guiding of structural interventional procedures. It can be performed at low risk. Although TEE is a semi-invasive method, complications are rare. TEE should be performed only by physicians who are familiar with endoscopic techniques and are aware of the contraindications. The benefit and risk ratio should be assessed in all patients before performing TEE.

Kernaussagen
  • Die TEE-Untersuchung ist heute ein unverzichtbares diagnostisches Werkzeug sowohl für den klinischen als auch für den interventionell tätigen Kardiologen zur Planung und Kontrolle von Interventionen im Herzkatheterlabor/Hybridlabor. Sie wird auch eingesetzt in der Notaufnahme, zum hämodynamischen Monitoring von Patienten auf der Intensivstation oder während herzchirurgischer Eingriffe.

  • Die TEE ist eine semiinvasive Technik mit relativ geringen Komplikationsraten.

  • Vor einer TEE ist eine sorgfältige Anamnese und Aufklärung des Patienten wichtig. Die Anamnese dient zur Klärung, ob der Patient nüchtern ist und ob pathologische Veränderungen des Ösophagus bekannt sind.

  • Patienten sollten mindestens 4 Stunden vor der TEE-Untersuchung nüchtern sein. Abweichungen davon sollten nur in Notfallsituationen toleriert werden.

  • Die Untersuchung sollte in Linksseitenlage durchgeführt werden. Die Sonde sollte erst nach einer Lokalanästhesie des Rachens und nach Einbringen des Beißrings eingeführt werden. Zahnersatz sollte zuvor entfernt werden. Beim Einführen sollte darauf geachtet werden, dass die Sonde nicht in den Recessus piriformis abdriftet.

  • Die TEE-Sonde sollte nie gegen Widerstand vorgeschoben werden. Falls der Untersucher mit der Sonde auf Widerstand trifft, sollte die Untersuchung abgebrochen und eine ÖGD veranlasst werden.

  • Pathologische Veränderungen der Speiseröhre wie Zenker-Divertikel, Strikturen, Tumoren, tracheoösophageale Fistel oder Z. n. nach Ösophagektomie, Z. n. Ösophagogastrektomie oder kürzlich zurückliegende Operationen im oberen Gastrointestinaltrakt sind absolute Kontraindikationen einer TEE.

  • Eine Endokarditisprophylaxe ist nicht erforderlich.

  • Patienten, die antikoaguliert sind, müssen nicht auf Heparin umgestellt werden.

  • Die TEE-Untersuchung eignet sich bei Polytraumapatienten auch zur Beurteilung einer Verletzung der großen Gefäße.