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DOI: 10.1055/s-0034-1384889
Seltene Komplikation einer pulmonalen Tuberkulose – Rasmussen-Aneurysma – radiologische Diagnose und Therapie
Publikationsverlauf
13. Mai 2014
07. Juli 2014
Publikationsdatum:
14. August 2014 (online)
Einleitung
Obwohl die Inzidenz der Tuberkulose (TBC) in der westlichen Welt sehr niedrig ist und in den letzten Jahren eine weiter fallende Tendenz aufweist, gilt sie mit einer weltweiten Mortalität von über 1,3 Millionen (WHO-Statistik 2012) als eine häufige und lebensbedrohliche Erkrankung. Die 30 Mitgliedstaaten der europäischen Union (EU) sowie die Mitgliedsstaaten der europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) zeigen bezüglich TBC-Epidemiologie eine heterogene Verteilung, mit Ländern niedriger, moderater und hoher Inzidenz. Die mittlere Inzidenzrate für das Jahr 2010 betrug 14,6 Fälle pro 100.000; in 22 europäischen Ländern wurde die TBC als eliminiert angesehen, was per definitionem einer Inzidenz von unter 20 Fällen auf 100.000 entspricht (Sandgren A et al. Eur J Microbiol Immunol 2012; 2: 292 – 296). 2007 waren 21 % (range: 0 – 78 % für alle EU Länder) der neuaufgetretenen TBC-Fälle nicht europäischen Ursprungs (Hollo V et al. Euro Surveill. 2009; 14 (11):pii = 19 151).
In Abhängigkeit von der Keimvirulenz sowie dem Immunstatus eines Individuums kann eine TBC-Infektion latent bleiben, zu einer primären Tuberkulose oder im ungünstigen Fall zu einer disseminierten Erkrankung führen, was als Miliartuberkulose bezeichnet wird. Zu den bekannten Folgen und Komplikationen einer Lungen-TBC zählen die folgenden: Granulom/Tuberkulom, Aspergillom, Zysten, Bronchiektasen, Empyem, mediastinale Lymphknoten mit möglicher Verkalkung, oesophagomediastinale oder oesophagobronchiale Fistel, Dilatation/Thrombose von Pulmonal- oder Bronchialarterien (Kin HY et al. Radiographics 2001; 21: 839 – 58).