retten! 2014; 3(3): 178-186
DOI: 10.1055/s-0034-1385958
Fachwissen:
Titelthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der Verbrennungspatient – Blick in die Klinik

Robert Deisz
,
Hans-Oliver Rennkampff
,
Norbert Pallua
,
Gernot Marx
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2014 (online)

Abstract

Von Hauttransplantation bis Nekrektomie – bei der Behandlung Schwerstbrandverletzterspielt die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischenIntensivmedizinern und Verbrennungschirurgen eine wichtige Rolle.Werfen Sie einen Blick in die Klinik und erfahren Sie, welche aktuellenchirurgischen Techniken und Strategien zum Einsatz kommen.

Kernaussagen

  • In der Initialphase steht die Stabilisierung von Vitalfunktionen und Stasezone der verbrannten Hautareale im Vordergrund.

  • Über- und Unterinfusion sind zu vermeiden.

  • Insbesondere bei Verbrennungen im Gesichts und Halsbereich sollte die Indikation zur Intubation und Beatmung gestellt werden, ehe Schwellungen den Luftweg gefährden.

  • Die Beatmungseinstellungen unterscheiden sich nicht von denen anderer Krankheitsbilder.

  • Grad 1 und 2 a Verbrennungen werden lokal versorgt, alle schwereren Verbrennungen müssen chirurgisch tangential bzw. epifaszial nekrektomiert werden.

  • Hautdefekte bis zu 20 % können sofort gedeckt werden, bei größeren Defekten oder instabilen Patienten ist eine temporäre Deckung zu bevorzugen.

  • Das Inhalationstrauma ist ein wesentlicher Risikofaktor für den Krankheitsverlauf und die Sterblichkeit Schwerbrandverletzter. Die Anwendung ergänzender Therapieverfahren, wie die Inhalation von Azetylzystein und Heparin, kann erwogen werden.

  • Eine enterale Ernährung, beginnend mit etwa 30 ml/h Sondenkost, sollte innerhalb der ersten 24 h beginnen.

Ergänzendes Material