Z Gastroenterol 2014; 52 - KG208
DOI: 10.1055/s-0034-1386230

Hämosuccus pancreaticus bei Pseudoaneurysma – Endosonographische Therapie mit Coils und Histoacryl – Videodemonstration

U Will 1, T Krössner 2, R Schaub 3
  • 1Medizinische Klinik 3 SRH, Gera, Germany
  • 2Radiologische Klinik SRH, Gera, Germany
  • 3Klinikum, Lichtenstein, Germany

Eine Komplikation der chronischen Pankreatitis ist die Ausbildung von inflammatorischen Pseudozysten, in die es nach entzündlicher Einbeziehung der angrenzenden Arterien akut einbluten kann. Da die Zysten meist eine Verbindung zum Pankreasgang aufweisen ist das erste Symptom neben Schmerzen, eine obere GIT Blutung. Die Therapie der Wahl ist bisher die interventionelle radiologische Therapie oder eine Operation, bei allerdings erhöhter Morbidität und Mortalität.

Wir berichten über einen 69-jährigen polymorbiden Patienten mit einer chronischen Pankreatitis, der wegen Ikterus und Zeichen der oberen GIT Blutung aufgenommen wurde. Im Duodenum konnte bei der ersten ERC, bei der 2 Plaststents in den DHC gelegt wurden, Blut im Duodenum gesehen werden, ohne die Ursache zu lokalisieren. Im Ultraschall fand sich im Schwanzbereich des Pankreas ein 2 cm messendes Pseudoaneurysma, welches eine Verbindung zur Milzarterie und zum Pankreasgang aufwies. Im erweiterten Pankreasgang konnten echodichte flottierende Strukturen gesehen werden. Im CEUS war keine akute Einblutung in den Pankreasgang zu sichern. In der EUS fand sich ein 2 cm messendes Aneurysma mit einem 4 mm breiten Hals zur Milzarterie und einem mantelförmigen ca. 8 mm dicken zwiebelschalenartigen Thrombus. Das Pankreas wies erhebliche Verkalkungen in einem atrophischem Parenchym auf. Es wurde eine direkte Punktion des Aneurysmas mit einer 19 G Nadel ausgeführt und Kontrastmittel appliziert. Hierbei füllte sich das partiell thrombosierte Aneurysma und der erweiterte Pankreasgang, welcher KM Aussparungen (Koagel) aufwies. Über die Nadel wurden 3 Coils 8 × 5 mm in das Aneurysma eingebracht. Die vollständige Obturation konnte allerdings erst nach einer abschließenden Applikation von 1 ml Histoacryl erreicht werden.

In der Literatur wurde bisher über 5 Fälle einer EUS geführten Therapie von Pseudoaneurysmen berichtet. In diesen Fällen wurde Fibrin oder Histoacryl instilliert. In unserer Einrichtung haben wir bisher 3 Patienten mit einem Pseudoaneurysma erfolgreich sonographisch und endosonographisch interventionell behandelt. Der berichtete Fall ist der erste, bei dem zur Obturation EUS geführt Coils eingesetzt worden sind. Die Intervention ist ein elegantes Verfahren mit einem geringen Zeit- und Kostenaufwand.