Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2014; 24 - A22
DOI: 10.1055/s-0034-1386601

Behandlung der Arthrose mittels ultradeformierbarer Phospholipidvesikel – Ergebnisse aus kontrollierten Studien und der klinischen Praxis

M Rother 1, EJ Seidel 2
  • 1Munich und German Study Group Musculosceletal Medicine, IMR Partner GmbH, München
  • 2Zentrum für Physikalische und Rehabilitative Medizin und multimod. Schmerztherapie, Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar

Einleitung: Ultradeformierbare Phospholipidvesikel wurden für den transdermalen Transport in tiefe Gewebestrukturen, wie Gelenke, entwickelt. Mit (IDEA-033) oder ohne Zusatz von Ketoprofen (TDT-064/FLEXISEQ™), wurden sie in großen Studien zur Kniegelenkarthose untersucht. Methoden und Ergebnisse: Alle Studien zeigten ausgeprägte Behandlungseffekte des wirkstofffreien Vehikels und die Mehrzahl keine signifikante Wirkungsverstärkung durch Ketoprofen. Eine große Studie (n = 1399, Conaghan et al. 2013) zeigte für die Topika bei sehr guter Verträglichkeit vergleichbare Wirksamkeit zu 200 mg Celecoxib, jedoch signifikant bessere Resultate als orales Plazebo. Der Unterschied zu Plazebo wurde mittels Metaanalyse aller (4) 12-wöchigen, randomisierten, kontrollierten Studien bestätigt (Kneer et al. 2014). Der Effekt wird mit einem Ausgleich des bei Arthrose reduzierten Gehaltes an i.a. Phospholipiden (wie Lubrizin) erklärt. Um die Ergebnisse der Studien in den klinischen Alltag zu transportieren, wurden verschiedene Kohorten multimorbider, chronischer Schmerzpatienten mit FLEXISEQ behandelt. U.a. Patienten, die nicht operiert werden konnten, wobei die Vielzahl von Komorbiditäten und Kontraindikationen eine große Rolle spielt. Bei Zusatzbehandlung mit FLEXISEQ zur bestehenden Standardtherapie (n = 15), fanden wir eine durchschnittliche Verbesserung der Schmerzsymptomatik um 50 – 60%. Besonders gute Effekte fanden wir auch bei der Rhizarthrose, wo bei 8 Patientinnen eine fast komplette Schmerzremission erzielt werden konnte. Dies hat auch enorme Auswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens, wenn man berücksichtigt, dass 3 der 8 Patienten Klavierspielerinnen sind. Schlussfolgerung: Mit FLEXISEQ steht eine nebenwirkungsarme Alternative für die Behandlung der Arthrose zur Verfügung, auch für Patienten, die nur schwierig medikamentös oder chirurgisch behandelt werden können.