Z Gastroenterol 2014; 52 - K3
DOI: 10.1055/s-0034-1386669

Prospektive Langzeitbeobachtungsstudie der Effektivität einer Argon Plasma Koagulation (APC) bei kurzstreckigem Barrett-Ösophagus im ambulanten Setting

D Hascher 1, T Schädlich 2, H Bosseckert 1, C Seidl 3, M Vieth 4, MF Neurath 1, H Neumann 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen
  • 2MVZ Vogtland GmbH, Gastroenterologie, Ellefeld
  • 3Partnerschaft Pathologie Hof Kribus, Seidl, Mugler, Hof
  • 4Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth

Einleitung: Der Barrett-Ösophagus (BÖ) stellt eine Präkanzerose im distalen Ösophagus dar. Zur Behandlung des BÖ diskutiert man kritisch verschiedene Verfahren wie die Radiofrequenzablation, die Cryotherapie oder auch die APC-Therapie. Zur interventionellen Behandlung des BÖ mittels APC-Therapie im ambulanten Setting stehen noch keine Daten zur Verfügung.

Ziel: Prospektive Langzeitbeobachtungsstudie einer APC-Therapie für die Behandlung des BÖ im ambulanten Setting.

Methodik: Es wurden sukzessive Patienten mit BÖ nach Ausschluss einer Dysplasie in einer gastroenterologischen Praxis rekrutiert. In der darauf folgenden Index-Endoskopie wurde eine Chromoendoskopie und eine Entnahme von Quadrantenbiopsien durchgeführt. Im Anschluss wurde eine hochfrequente gepulste APC-Therapie angewendet mit dem Ziel einer kompletten Ablation des BÖ. Für zungenförmiges/flächiges Epithel war eine Sitzung erforderlich, für distal-zirkulären BÖ mehr als zwei. Endoskopische Kontrollen wurden im Intervall von sechs Wochen, einem halben, einem und zwei Jahren durchgeführt. Alle Patienten wurden hochdosiert mit PPI behandelt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 73 Patienten (17% Frauen, Altersmedian 71 Jahre, Range: 34 – 82 Jahre) eingeschlossen, von denen letztlich 70 in die finale Auswertung eingingen. Bis auf seltene geringe retrosternale Schmerzen nach großflächigen Ablationen konnten keine weiteren therapiespezifischen Komplikationen bzw. Nebenwirkungen beobachtet werden. Von allen mit APC behandelten Patienten zeigten im Gesamt-Follow up 85,7% eine stabile komplette Eradikation mit regeneriertem Plattenepithel. Über einen Nachbeobachtungszeitraum von zwei Jahren wiesen 4,3% der therapierten Patienten ein verifiziertes makroskopisch-mikroskopisches Rezidiv auf. In 10% der Fälle zeigten sich histologisch kleine Barrett-Epithelinseln in Form von sogenannten buried glands.

Schlussfolgerung: Die APC-Therapie stellt eine effiziente und sichere Therapie zur Behandlung des kurzstreckigen, nicht-neoplastischen BÖ im ambulanten Setting dar. Unklar und zu diskutieren bleibt dagegen die klinische Bedeutung der buried glands.