Z Gastroenterol 2014; 52 - K13
DOI: 10.1055/s-0034-1386679

Quantifizierende Kontrastmittelsonografie (DCE-US) zur Unterscheidung des Perfusionsverhaltens zwischen Pankreaskarzinom und Autoimmunpankreatitis

D Wildner 1, C Janson 1, L Pfeifer 1, RS Görtz 1, MF Neurath 1, D Strobel 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1

Hintergrund und Ziele: In der Abklärung fokaler Pankreasläsionen stellt die Autoimmunpankreatitis (AiP) eine seltene Differentialdiagnose zum Pankreaskarzinom (PCA) mit vergleichbarer klinischer Symptomkonstellation dar. Ziel der vorliegenden Fallserie war es zu untersuchen, ob die Parameter der quantifizierenden Perfusionsanalyse in der transabdominellen Kontrastmittelsonografie (DCE-US) Unterschiede zwischen gesicherten (Biopsie und klinischer Verlauf) AiP und PCA darstellen können.

Patienten und Methodik: Videoclips der Kontrastmittelsonografie nach Bolusinjektion von 1,2 ml SonoVue® wurden über 3 Minuten kontinuierlich aufgezeichnet und mittels Quantifizierungs-Software (VueBox®) ausgewertet. Dazu wurden Messbereiche („Regions-of-Interest“) innerhalb der Pankreasläsionen festgelegt. Die Parameter der quantifizierenden Perfusionsanalyse [Peak-Enhancement (PE), Wash-In Area under the Curve (WIAUC), Rise-Time (RT) u.a.] wurden bestimmt und mit den Messwerten des angrenzenden gesunden Pankreasparenchyms als intraindividuelle Referenz verglichen.

Ergebnisse: Es wurden 3 Patienten mit AiP (m/w = 1/2; Mittleres Alter: 58 Jahre. Größe der Läsion: 40 mm) und 4 Patienten mit PCA (m/w = 2/2; Mittleres Alter: 72 Jahre; Tumorgröße: 35 mm) untersucht. Signifikante Unterschiede zeigten sich zwischen Parenchym und PCA in folgenden DCE-US-Parametern: PE, WIAUC, Wash-in Perfusion Index (WiPI), Wash-out AUC (WoAUC), Wash-in and Wash-out AUC (WiWiAUC) und Wash-out Rate (WoR). Bei der AiP zeigten sich in der DCE-US keine signifikanten Unterschiede zwischen Pankreasläsion und angrenzendem Parenchym. Die Differenz der Kontrastmittelspitzenintensität (ΔPE) zwischen Parenchym und Läsion lag in AiP im Mittel bei 0,14 (± 0,16) und in PCA bei 0,80 (± 0,13) (p < 0,05).

Schlussfolgerung: PCA als hypovaskularisierter Tumor kann durch DCE-US von der kräftig perfundierten AiP sicher unterschieden werden. Die diagnostische Treffsicherheit der quantitativen Kontrastmittelsonografie muss aber in prospektiven Studien im Vergleich zur CT und MRT validiert werden.