Z Gastroenterol 2014; 52 - K22
DOI: 10.1055/s-0034-1386688

Magnetic Endoscope Imaging bei der Single-Ballon-Enteroskopie (Magenta Studie)

C Schlag 1, B Neu 1, RM Schmid 1, S von Delius 1
  • 1II. Medizinische Klinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München

Hintergrund: Die Endoskopnavigation bei der Ballonenteroskopie erfolgt in der Regel unter passagerer Röntgendurchleuchtung. Eine alternative Möglichkeit der Gerätenavigation ist die magnetische Endoskopdarstellung (Magnetic Endoscope Imaging, MEI), welche ohne Verwendung von Röntgenstrahlung eine dreidimensionale Darstellung der Lage des Endoskops im Raum erlaubt, jedoch bisher nur für die Koloskopie zur Verfügung steht. In der aktuellen Studie wurde nun erstmals der Einsatz der MEI für die Single-Ballon-Enteroskopie (SBE) evaluiert.

Methoden: In die prospektive Pilotstudie wurden Patienten mit Indikation zur Enteroskopie eingeschlossen. Die Enteroskopien wurden mit dem Singleballonenteroskop SIF-Q180 (Olympus, Tokyo, Japan) mithilfe einer MEI-Sonde (MAJ-Y0158, Olympus), welche durch den Biopsiekanal des Geräts eingeführt wurde, durchgeführt. Die MEI-Bilder wurden zu vier festgelegten Untersuchungszeitpunkten mittels Monitorabgriff und Ausdruck dokumentiert. Zu diesen Zeitpunkten wurde zudem ein Röntgendurchleuchtungsbild angefertigt. Nach Abschluss der Untersuchung wurden die MEI-Bilder mit den Röntgenbildern von einem unabhängigen Betrachter auf Übereinstimmung hinsichtlich Schlingenkonfiguration und Geräteposition verglichen.

Ergebnisse: Bei bisher 8 Patienten wurde eine SBE mit MEI ohne Komplikationen und technische Schwierigkeiten durchgeführt. Bei 7 Patienten erfolgte der Zugangsweg von oral und bei einem Patienten erfolgte der Zugangsweg von anal. Insgesamt zeigte sich eine Übereinstimmung von MEI- und Röntgenaufnahme bei 30/32 Bildern (94%) hinsichtlich der Schlingenkonfiguration und 31/32 Bildern (97%) hinsichtlich der Geräteposition.

Schlussfolgerung: Der Einsatz von MEI scheint zur Gerätenavigation bei der SBE gut geeignet zu sein. Somit könnte zukünftig auf eine Röntgendurchleuchtung während der SBE verzichtet werden, welches neben dem Vorteil einer fehlenden Strahlenbelastung auch eine breitere Verfügbarkeit der SBE ermöglichen könnte.