Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2014; 49(07/08): 436-441
DOI: 10.1055/s-0034-1386704
Fachwissen
Intensivmedizin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Subsyndromales Delir – Erfahrungen aus der Psychiatrie – Erwartungen für die postoperative Versorgung

Subsyndromal delirium – Experiences from the psychiatry – expectations for postoperative management
Michael Brinkers
,
Giselher Pfau
,
Nico Gerth
,
Thomas Hachenberg
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Publication History

Publication Date:
19 August 2014 (online)

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Zusammenfassung

Das Phänomen des Delirs ist seit über 100 Jahren bekannt. Die Anästhesiologie hat erkannt, dass eine frühzeitige Aufdeckung und damit Therapie eines Delirs zu einer deutlichen Verbesserung des postoperativen klinischen Zustandes von Patienten führen kann.

Im folgenden Artikel soll es darum gehen, dass es sich lohnt, noch einen weiteren Schritt zu gehen, indem auch subsyndromaleDelire schon therapiert werden.

Da in der Anästhesiologie dazu kaum Erfahrungen vorhanden sind, soll diese Behauptung anhand der Daten aus der Psychiatrie untermauert werden.

Abstract

The phenomenon of delirium is well known since over 100 years. The anesthesiology has recognized that early detection and therapy results in significant improvement of postoperative clinical state of health of the patients.

In the following article it will be discussed that it could be profitable to make a further step: threatening the subsyndromal delirium. Because there are only few experiences in anesthesiology, this thesis will be substantiated by datas from psychiatry.

Kernaussagen

  • Ein Delir bedeutet einen Anstieg der Mortalität um 200 %, höhere Behandlungskosten und am Ende eine kognitive Beeinträchtigung.

  • Ein subsyndromales Delir ist ein Zustand unterhalb des Testschwellenwertes für ein Delir.

  • Subsyndromale Delire sollten wie Delire behandelt werden.

  • Die Nichtbehandlung eines subsyndromalen Delirs erhöht das Risiko für ein Delir.

  • Aufgrund fehlender Daten lassen sich bisher die negativen Folgen unbehandelter subsyndromaler Delire nicht ähnlich den Deliren quantifizieren.

Ergänzendes Material